23. September, 2024

Märkte

Institutionelle Anleger und Privatanleger im DAX: Ein Stimmungsbild

Institutionelle Anleger und Privatanleger im DAX: Ein Stimmungsbild

Die jüngsten Entwicklungen im deutschen Aktienindex DAX haben bei Marktteilnehmern Erinnerungen an den Kurseinbruch im August geweckt. Seit Beginn des Monats hat der DAX zeitweise bis zu vier Prozent nachgegeben, allerdings fällt dieser Rücksetzer bisher moderater aus als im Vormonat. Obwohl der traditionell schwache Börsenmonat September gewisse Unsicherheiten mit sich bringt, ist die Korrektur für viele institutionelle Investoren durchaus willkommen.

Im Gegensatz zu den US-Indizes verzeichnete der DAX gestern einen Rückgang. Dennoch bleibt das Wochenminus bei lediglich 1,4 Prozent. Dies hat dazu geführt, dass sich die Stimmungslage unter den von uns befragten institutionellen Investoren mit einem mittelfristigen Handelshorizont gegenüber der Vorwoche etwas verbessert hat. Der Börse Frankfurt Sentiment-Index stieg um sieben Punkte auf einen neuen Stand von -4.

Ein typisches Phänomen war die Reduzierung des Bärenlagers um fünf Prozentpunkte. Dabei hat etwas mehr als die Hälfte der Bären ihre Positionen glattgestellt und sich temporär aus dem Markt zurückgezogen. Eine kleinere Gruppe wagte den Sprung ins Bullenlager und konnte die jüngste Abwärtskorrektur gewinnbringend abschließen.

Im Bereich der Privatanleger gab es auf den ersten Blick kaum Veränderungen im Vergleich zur Vorwoche. Hier sank der Börse Frankfurt Sentiment-Index lediglich um zwei Punkte auf +2. Jedoch traten innerhalb dieser Gruppe erhebliche Verschiebungen auf: hoher Optimismus unter den über Social Media befragten Privatanlegern nahm signifikant ab, während bei anderen Privatanlegern eine deutliche Verbesserung der zuvor bearishen Stimmung beobachtet wurde. Etwa sechs Prozent dieser Gruppe drehten ihre Position direkt um 180 Grad von bearish zu bullish.

Insgesamt haben sich die Stimmungen von Privatanlegern und institutionellen Investoren wieder angenähert. Diese Entwicklung wurde maßgeblich durch einen Teil des Privatanleger-Panels und die Glattstellung bearisher Engagements bei den institutionellen Investoren befeuert. Fundamentale Erwägungen spielten dabei eine untergeordnete Rolle. Besonders bei professionellen Anlegern waren verlustfreie Glattstellungen älterer bearisher Positionen ein maßgeblicher Kaufanreiz.

Die Bereinigung dieser Schieflagen hat jedoch das Potenzial für größere DAX-Trends verringert. Die Stimmung unter institutionellen Investoren bleibt auf neutralem Niveau, sowohl im Drei- als auch im Sechs-Monatsvergleich. Für neue bullishe Positionen müsste der DAX-Niveau knapp unter 18.000 liegen. Für etwaige Gewinnmitnahmen jüngster bullisher Engagements wären 18.700 bis 18.750 mögliche Zielmarken, wobei diese Positionen nicht marktbestimmend genug sind, um die Richtung allein vorzugeben. Die langfristigen Kapitalflüsse, vornehmlich aus dem Ausland, bleiben somit der entscheidende Faktor für die nächste Trendrichtung des DAX.