06. März, 2025

Wirtschaft

Insolvenzen in Deutschland: Hoffnungsschimmer trotz hoher Zahlen

Insolvenzen in Deutschland: Hoffnungsschimmer trotz hoher Zahlen

Die langanhaltende Phase steigender Firmeninsolvenzen könnte sich langsam ihrem Ende nähern. Forschungen des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) legen nahe, dass die Welle der Firmenpleiten in den kommenden Monaten stagnieren oder sogar eine leichte Abnahme erfahren könnte. Treibende Faktoren hinter dieser Entwicklung könnten die Nachwirkungen der Pandemie und das mögliche Ende der Niedrigzinsphase sein.

Trotz dieser positiven Signale bleibt die Zahl der Insolvenzen auf einem hohen Niveau. Allein im Februar verzeichnete Deutschland über 1.400 Insolvenzen bei Personen- und Kapitalgesellschaften. Dies entspricht einem Anstieg von sieben Prozent im Vergleich zum Januar und einem beeindruckenden Plus von 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Besonders stark betroffen waren die Bundesländer Bayern, Niedersachsen und Sachsen, die laut IWH die höchsten Werte seit Beginn der Erfassung im Jahr 2020 aufweisen.

Das Leibniz-Institut nutzt Frühindikatoren, die das Insolvenzgeschehen um zwei bis drei Monate vorhersagen können. Hierfür werden monatlich Insolvenzbekanntmachungen analysiert und mit den Unternehmensbilanzen abgeglichen. Es zeigt sich, dass bei den größten zehn Prozent der insolventen Unternehmen rund 19.000 Arbeitsplätze gefährdet waren - eine Zunahme von 40 Prozent gegenüber Januar und mehr als das Dreifache des durchschnittlichen Februars zwischen 2016 und 2019.

Baden-Württemberg zählt zu den am stärksten betroffenen Regionen, wo 5.500 Arbeitsplätze, vor allem in der Industrie, in Gefahr sind. In Sachsen könnten laut IWH 2.600 Stellen verloren gehen. Ein signifikanter Anteil dieser bedrohten Arbeitsplätze ist auf die Insolvenz des Erzgebirgsklinikums zurückzuführen.