Die Geschäftswelt in Deutschland steht vor einer herausfordernden Zeit, denn die Zahl der Unternehmensinsolvenzen nimmt weiterhin bedeutend zu. Wie das Statistische Bundesamt vorläufig berichtet, stieg die Anzahl der angemeldeten Insolvenzverfahren im November um 12,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Seit Juni 2023 wird durchweg ein zweistelliger Anstieg verzeichnet, mit Ausnahme des Juni 2024. Die endgültige Aufnahme aller Fälle durch die Insolvenzgerichte bleibt jedoch abzuwarten. Auch bei den bereits eröffneten Verfahren ist ein deutlicher Aufwärtstrend zu verzeichnen. Zwischen dem ersten und dritten Quartal 2024 meldeten die Amtsgerichte 16.222 Unternehmensinsolvenzen – ein Anstieg von 22,2 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Vorjahr. Besonders intensiv betroffen sind Branchen wie Verkehr und Lagerei, Baugewerbe sowie Gastronomie. Vergleichbar hohe Zahlen über einen solchen Zeitraum wurden zuletzt im Jahr 2016 mit 16.480 Fällen registriert. Der Blick auf das kommende Jahr zeigt eine düstere Prognose: Die Wirtschaftsauskunftei Creditreform erwartet, dass die Insolvenzzahlen bis Jahresende die Marke von 22.400 erreichen, dem höchsten Stand seit 2015. Sollte der Trend anhalten, könnte 2025 ein Niveau wie im Krisenjahr 2009 mit über 32.000 Fällen erreicht werden. Unternehmerinnen und Unternehmer sehen sich mit einer Reihe von Widrigkeiten konfrontiert, darunter hohe Energiekosten, Störungen in der Lieferkette, potenzielle Handelskonflikte sowie eine überwältigende Bürokratie. Politische Unsicherheiten und die Zurückhaltung der Konsumierenden verschärfen die Lage zusätzlich. Diese Herausforderungen werden durch das Auslaufen staatlicher Corona-Unterstützungsmaßnahmen verstärkt, die einst Insolvenzen während der Pandemie abfingen.