Das Düsseldorfer Amtsgericht hat Insolvenzverfahren für die europäischen Geschäfte des Modeunternehmens Esprit eingeleitet, darunter auch Esprit Europe GmbH und sechs weitere deutsche Tochtergesellschaften. Laut gerichtlicher Dokumente betrifft dies insgesamt rund 1.300 Mitarbeiter, die bereits über ihre Situation informiert wurden. Laut Esprit sind die Gehaltszahlungen bis zur Wirkung der insolvenzbedingten Kündigungen gesichert. Zum Insolvenzverwalter wurde Lucas Flöther ernannt, der nun die schwierigen Verhandlungen mit den potenziellen Investoren und den Betriebsräten führt. Die Verhandlungen umfassen sowohl Sozialpläne als auch die Interessen der Mitarbeiter. Zwei Übernahmeangebote werden derzeit geprüft: Das eine sieht eine spätere Wiederbelebung der Marke vor, während das andere eine Fortführung des Betriebs auf reduzierter Basis vorschlägt. Eine Entscheidung darüber soll bald fallen, wobei beide Angebote den Erwerb der europäischen Markenrechte einschließen, die von Esprit Holding mit Sitz in Hongkong gehalten werden. Restrukturierungsmanager Christian Gerloff betonte die herausfordernde Marktsituation und die zögerliche Risikobereitschaft der Investoren: „Der Modemarkt bleibt angespannt, was die Bereitschaft der Interessenten beeinträchtigt, in das Unternehmen zu investieren.“ Das Hauptziel bleibt, so viele Arbeitsplätze wie möglich zu erhalten, so Gerloff weiter. Esprit, das in etwa 40 Ländern aktiv ist, steht vor der schwierigen Entscheidung, möglicherweise signifikante Einschnitte in seinen deutschen Geschäften vorzunehmen. Bereits 2020 hatte das Unternehmen Schutzschirme für einige seiner deutschen Filialen in Anspruch genommen, was zur Schließung von rund 50 Geschäften und dem Verlust von etwa 1.100 Arbeitsplätzen führte.