Eine geplante Übernahme des renommierten australischen Finanzdienstleisters Insignia Financial durch den US-Investmentmanager CC Capital Partners hat die Aktien des Unternehmens auf den höchsten Stand seit drei Jahren katapultiert. Die Offerte beläuft sich auf bemerkenswerte 2,87 Milliarden australische Dollar und übertrifft damit ein vorangegangenes Angebot von Bain Capital, das bei 2,67 Milliarden lag.
Der Zugriff auf das australische Superannuation-System, eines der dynamischsten privaten Rentenmärkte der Welt mit einem Volumen von 4,1 Billionen australischen Dollar, ist ein verlockender Faktor für die US-Amerikaner. Der traditionsreiche Geldverwalter, der früher als IOOF bekannt war, hatte Bain Capitals Übernahmeversuch Ende Dezember zurückgewiesen, da dieser nicht den Interessen der Aktionäre gerecht würde.
Die Insignia-Aktie erfreute sich eines Kurszuwachses von 11 % auf 3,93 australische Dollar je Aktie, bleibt aber weiterhin unter dem baren Angebotspreis von 4,30 australische Dollar je Aktie. Die Geschäftsführung von Insignia prüft derzeit das Angebot von CC Capital mit Blick auf den Mehrwert für ihre Aktionäre.
Das Angebot von CC Capital bietet laut Insignia einen Aufschlag von 7,5 % gegenüber dem Bain-Angebot und einen eindrucksvollen Aufpreis von 21,5 % im Vergleich zum letzten Schlusskurs am Freitag. Gegründet wurde CC Capital von Chinh Chu, einem ehemaligen führenden Private-Equity-Manager bei Blackstone. Ein erfolgreicher Deal würde das erste große Engagement der New Yorker Firma in Australien bedeuten.
Mit einem verwalteten Vermögen von 319,6 Milliarden australischen Dollar zum Ende September ist Insignia ein Schwergewicht in der Branche. Der potenzielle Deal weckt die Hoffnung auf eine Belebung der M&A-Aktivitäten in Australien, die bereits im Jahr 2024 mit einem Volumen von 113,4 Milliarden US-Dollar einen Aufschwung um 15 % gegenüber 2023 erlebten.
Marktbeobachterin Stella Ong von der Share-Trading-Plattform Superhero betont, dass Insignias bedeutende Rolle im Superannuation-Bereich möglicherweise eine höhere Prämie erfordern könnte. Zukünftige Angebote könnten daher nicht ausgeschlossen werden, insbesondere angesichts der Konkurrenz durch AMP.
Die Offerte von CC Capital unterliegt, wie von Insignia betont, der Genehmigung des Foreign Investment Review Board und weiteren regulatorischen Freigaben. CC Capital war bisher nicht zu einem Kommentar bereit, während Bain Capital jede Stellungnahme ablehnte.