Die australische Vermögensverwaltungsgesellschaft Insignia Financial hat das Übernahmeangebot der US-amerikanischen Investmentgesellschaft Bain Capital in Höhe von 2,67 Milliarden australischen Dollar abgelehnt. Diese Entscheidung stellt eine Hürde für Bain Capitals Expansionspläne in Asien dar, denn Insignia sieht im vorgeschlagenen Angebot keinen angemessenen Wert für ihre Aktionäre. Der 178-jährige Vermögensverwalter steht dabei im Fokus einer erneut entflammten Investorenbegeisterung für australische, börsennotierte Vermögensverwalter, deren Vermögensbasis zuletzt stark gewachsen ist. Doch derzeit notieren die Aktien von Insignia bei 3,59 australischen Dollar und damit unterhalb des Angebots von Bain, was kürzlich zu einem leichten Kursrückgang führte. Insignia bekräftigte am Mittwoch, das Angebot aus Boston würde "nicht angemessen den fairen Wert für die Aktionäre repräsentieren". Der Marktanalyst Henry Jennings vom "marcustoday"-Newsletter kommentierte: "Nun liegt es an Bain, das Angebot zu verbessern oder sich zurückzuziehen. Ein Angebot jenseits der 4,20 australischen Dollar pro Aktie könnte die Verhandlungen voranbringen." Bain Capital ist derzeit auch aktiv in Japan und bietet in einem Bieterwettstreit mit KKR um Fuji Soft. Letztes Jahr schloss Bain seinen fünften pan-asiatischen Private-Equity-Fonds mit einem Kapital von 7,1 Milliarden Dollar ab. Im August erwarb das Unternehmen zudem den australischen Pflegeheimbetreiber Estia für 838 Millionen australische Dollar. Zusätzlich hängt KKRs 2,2 Milliarden australische Dollar Deal mit Perpetual in der Schwebe, nachdem es zu unerwartet hohen Steuerforderungen kam. Die australische Vermögensverwaltungsbranche sieht sich derzeit erhöhten Fusionen- und Übernahmeaktivitäten gegenüber. So machte Regal Partners kürzlich ein Angebot für Platinum Asset Management, doch die Gespräche scheiterten. Während Insignia Bain's Angebot ablehnt, verfolgt es weiterhin eine Strategie zur Wiederherstellung des Anlegervertrauens, trotz bereits existierender Widerstände vom aktivistischen Investor Tanarra Capital. Tanarra erklärte: "Wir betrachten das Angebot von Bain als opportunistisch. Wir möchten, dass das Insignia-Management sich auf den Geschäftsverbesserungsplan fokussiert, den sie gerade in Angriff nehmen."