Der australische Finanzdienstleister Insignia Financial hat ein unverbindliches Übernahmeangebot von der Private-Equity-Firma Bain Capital erhalten. Das Angebot bewertet den 178 Jahre alten Vermögensverwalter mit insgesamt 2,67 Milliarden australischen Dollar, was einem Gegenwert von etwa 1,70 Milliarden US-Dollar entspricht und das wachsende Interesse an australischen Investmentgesellschaften verdeutlicht.
Trotz eines leicht rückläufigen Hauptindexes konnte Insignia einen bemerkenswerten Kursanstieg von bis zu 9,6 % verbuchen und erreichte mit 3,725 AUD pro Aktie den höchsten Stand seit Januar. Diesem Angebot zufolge würden die Aktionäre von Insignia 4,00 AUD pro Aktie erhalten, ein Plus von 17,6 % gegenüber dem Schlusskurs vom vorherigen Donnerstag.
In den letzten Handelsminuten am Donnerstag legte die Aktie von Insignia aufgrund lokaler Medienberichte über das Angebot um mehr als 10 % zu. Die 1846 gegründete Insignia Financial ist auf Finanzberatung und Asset Management spezialisiert und verwaltete Ende September Vermögenswerte in Höhe von 319,6 Milliarden australischen Dollar. Der Vorstand des Unternehmens prüft derzeit die Offerte von Bain Capital.
Der Finanzanalyst Brian Freitas von Periscope Analytics bezeichnete das Angebot von Bain als „opportunistisch“, angesichts der unterdurchschnittlichen Aktienperformance von Insignia im Vergleich zur Konkurrenz. Trotz eines signifikanten Nettoverlusts im Geschäftsjahr und einer Aussetzung der Dividendenzahlungen sieht Freitas dennoch die Möglichkeit konkurrierender Angebote, da australische Investmentgesellschaften dieses Jahr verstärkten Übernahmeinteressen ausgesetzt waren. So hatte sich KKR im Mai Perpetuals Vermögensverwaltung für 2,18 Milliarden australische Dollar gesichert, während ein Angebot an Platinum Asset Management von Regal Partners im September scheiterte.
Bain Capital hat bisher nicht auf Anfragen zur Stellungnahme reagiert.