25. September, 2024

Märkte

Insiderhandel-Verdacht: Ehemaliger Foot Locker-Manager in Bedrängnis

Insiderhandel-Verdacht: Ehemaliger Foot Locker-Manager in Bedrängnis

Die US-amerikanischen Finanzaufsichtsbehörden haben einen 56-jährigen New Yorker wegen Insiderhandels angeklagt. Der höchste Vorwurf: Der frühere Manager hatte im Voraus Kenntnis darüber, dass schwache Quartalsergebnisse von Foot Locker zu einem Kurssturz führen würden. Die Behörden gaben an, dass der Manager insgesamt etwa 113.000 US-Dollar verdient habe und nun das Doppelte im Rahmen einer bevorstehenden Vergleichsvereinbarung zurückzahlen müsse.

Laut der Securities and Exchange Commission handelte es sich bei dem Beschuldigten um Barry Siegel, der als Senior Director in der Bestellplanung und -verwaltung bei Foot Locker tätig war. Siegel hatte die Aktien des Unternehmens zweimal leerverkauft, einmal während seiner Anstellung und ein weiteres Mal nach seiner Entlassung im Rahmen betrieblicher Umstrukturierungen. In beiden Fällen nutzte er sein internes Wissen über bevorstehende enttäuschende Prognosen zu seinem finanziellen Vorteil.

Im Mai 2023 habe Siegel demnach 8.000 Aktien von Foot Locker leerverkauft, nur zwei Tage vor der Bekanntgabe der Quartalsergebnisse. Ein Leerverkauf ist eine Wette auf fallende Aktienkurse, bei der ein Anleger Aktien leiht und sie zum aktuellen Marktpreis verkauft. Sinkt der Aktienkurs, kauft er die Aktien günstiger zurück und streicht die Differenz als Gewinn ein. Bei Foot Locker fiel der Aktienkurs am 19. Mai nach Verkündung der Quartalszahlen um 27 %. An diesem Tag soll Siegel laut den Vorwürfen einen Gewinn von rund 83.000 US-Dollar erzielt haben.

Die zweite Transaktion fand im August 2023 statt, eine Woche nach seiner Entlassung. Siegel verkaufte 3.000 Aktien kurz bevor die zweiten Quartalsergebnisse bekannt gegeben wurden, was zu einem weiteren Kurssturz von 28 % führte. Hierbei soll er etwa 30.132 US-Dollar verdient haben.

Foot Locker, gegründet 1974 und bekannt für große Marken wie Nike, Adidas und Puma, hat in den letzten Jahren mit rückläufigem Besucheraufkommen in Einkaufszentren zu kämpfen. Das Unternehmen plant, bis 2026 rund 400 Geschäfte zu schließen und sich stärker auf exklusive Sneaker und innovative Konzeptläden zu konzentrieren, um unabhängiger von klassischen Einkaufszentren zu werden.

Siegel hat die Vorwürfe weder anerkannt noch bestritten und stimmte zu, die illegal erworbenen 113.000 US-Dollar plus Zinsen zurückzuzahlen und zusätzlich eine Geldstrafe von 113.000 US-Dollar zu leisten. Darüber hinaus ist ihm untersagt, als leitender Angestellter oder Direktor eines börsennotierten Unternehmens zu fungieren.

Ein Sprecher der SEC lehnte es ab, über die Angaben in der Pressemitteilung hinaus zu kommentieren. Siegel war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.