Ein neuartiger Testlauf in Frankfurt zeigt vielversprechende Resultate für den Transport von Paketen per Straßenbahn. Die Frankfurt University of Applied Sciences, die das Forschungsprojekt leitet, verkündet den Erfolg des Praxistests. Die sogenannte "Gütertram", die über vier Wochen hinweg probeweise durch die Stadt rollte, steuerte nicht nur zur Entlastung des innerstädtischen Verkehrs bei, sondern reduzierte auch die CO2-Emissionen erheblich. Dieses Konzept könnte demnach künftig auch in weiteren Metropolen adaptiert werden, so die Hochschule.
Eine vollständige Bewertung wird zum Jahresende erwartet, die ebenso detaillierte Einblicke in die Wirtschaftlichkeit des Transportsystems liefern soll. Nach ersten Schätzungen sei der Gütertransport mittels Straßenbahn kostengünstiger im Vergleich zu herkömmlichen Liefermethoden, berichtet Logistikprofessor Kai-Oliver Schocke.
Für den Versuch baute die Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) eine ihrer Bahnen minimal um, um diese so für den ausschließlichen Pakettransport durch den Onlinehandelriesen Amazon tauglich zu machen. Vom Stadtrand Richtung Innenstadt startend, wurden die Sendungen mittels E-Transporter von einem Verteilzentrum in Raunheim zur Start-Haltestelle gebracht. In der Innenstadt übernahmen elektrisch betriebene Lastenräder eines Amazon-Partners den Weitertransport bis zur Haustür. Unterstützt wurde das Projekt seit seinem Start im Jahr 2018 mit Mitteln des Landes Hessen in Höhe von 500.000 Euro und trägt den Namen "Last-Mile-Tram".