Im Zeichen der Digitalisierung nehmen drei Logistikakteure einen bedeutenden Schritt vorwärts und setzen neue Maßstäbe in der Binnenschifffahrt. Eine frisch eingerichtete Leitzentrale in Duisburg markiert den Beginn einer neuen Ära, in der Kapitäne ihre Schiffe nicht mehr an Bord, sondern von Land aus navigieren. Anstatt den Wellen des Rheins zu trotzen, werden sie ihre Frachter vom Comfort eines Bürogebäudes aus bis nach Bonn führen.
Das ehrgeizige Projekt, das die Präsenz der Besatzung auf dem Fluss transformiert, wird gemeinschaftlich von Seafar, einem Spezialisten für maritim-technologische Services, der Reederei Deymann sowie einem Tochterunternehmen der Häfen und Güterverkehr Köln AG vorangetrieben. Ziel ist es, die Effizienz und die Sicherheit des Transports auf dem meist befahrenen Fluss Deutschlands zu erhöhen. Während die Überführung der Schiffe zunächst lediglich aus der Distanz gesteuert wird, bleibt aus Sicherheitsgründen die Besatzung vorläufig an Bord.
Die Initiatoren dieses Projekts sind sich bewusst, dass sie Neuland betreten und sorgen mit ihrer vorsichtigen, doch mutigen Herangehensweise für Aufmerksamkeit in der Schifffahrtsbranche. Mit dem Start der ferngesteuerten Navigation wird die Vision des autonomen Schiffsverkehrs langsam greifbar und bewegt sich auf Realisierung zu.
Kapitäne, die in der Vergangenheit Ehrenplätze auf ihren Schiffen einnahmen, mögen nun einen Wandel ihrer beruflichen Umgebung erleben, doch die Vorzüge liegen für alle Beteiligten auf der Hand: ein sichereres und kontrollierbareres Management des Schiffsverkehrs, sowie möglicherweise auch eine Arbeitsentlastung.