Die zur Grifols-Gruppe gehörende Biotechnologie-Firma GigaGen hat die erste Phase I-Studie zu ihrem neuartigen Arzneimittelkandidaten GIGA-2339 zur Behandlung von Hepatitis-B-Virus (HBV) Infektionen gestartet. Der erste Patient erhielt bereits eine Dosis dieses rekombinanten polyklonalen Medikaments, das die Sicherheit und Verträglichkeit bei Personen mit chronischer HBV-Infektion überprüft.
GIGA-2339 ist im Rahmen von Grifols' Innovationsstreben entstanden und steht für einen bedeutenden Fortschritt in der Entwicklung von Antikörpermedikamenten. Das Präparat besteht aus über 1.000 im Labor entwickelten Anti-HBV-Antikörpern, die die natürliche Abwehrreaktion von geimpften Spendern nachahmen. Beeindruckend ist, dass es eine mehr als 2.000-fach höhere Wirksamkeit verspricht als bislang bekannte HBV-Plasmatherapien und verschiedene Virusvarianten abdeckt.
In Vortests mit Mausmodellen zeigte das Medikament bereits, dass es in der Lage ist, HBV-Viren und deren DNA wirksam zu neutralisieren und unschädlich zu machen. Dank seines einzigartigen Wirkmechanismus könnte GIGA-2339 eine funktionale Heilung ermöglichen, indem es Viruspartikel beseitigt und das Immunsystem aktiv stimuliert.
Carter Keller, Leiter von GigaGen und Senior Vice-President bei Grifols, betonte die Bedeutung des Starts der Phase I-Studie mit GIGA-2339: „Diese Entwicklung markiert einen Meilenstein in unserer Mission, die nächste Generation von Antikörpermedikamenten für die Behandlung von Infektionskrankheiten zu entwickeln. Dank der Präzision dieser Antikörper bietet es eine gezielte und effektivere Behandlung, die Millionen Betroffenen neue Hoffnung geben könnte.“
Bereits im Mai hat das Unternehmen die Studie zu GIGA-564 gestartet, die sich auf metastatische oder lokal fortgeschrittene solide Tumore konzentriert.