MSD, auch bekannt als Merck & Co, geht mit Mestag Therapeutics eine Zusammenarbeit ein, um neue Fibroblastentherapien zur Behandlung von entzündlichen Erkrankungen zu entwickeln – ein Vorhaben, das mit bis zu 1,9 Milliarden Dollar bewertet wird.
Die genauen Details der Vereinbarung wurden zwar nicht offengelegt, jedoch bietet der Vertrag MSD die Möglichkeit, exklusive Entwicklungs- und Vermarktungslizenzen für eine vordefinierte Anzahl potenzieller Zielmoleküle zu erwerben. Die britische Biotech-Firma Mestag erhält im Gegenzug eine Vorauszahlung, Zugangsgebühren sowie Optionen auf weitere Gebühren und nachgelagerte Zahlungen.
Fibroblasten sind Zellen, die das Bindegewebe bilden und die Synthese von Komponenten der extrazellulären Matrix und Kollagen verantworten. Sie spielen eine wesentliche Rolle in der Wundheilung, Entzündungsprozessen und Gewebereparatur. Mestags Produktpipeline umfasst Antikörpertherapien, die auf die Interaktion von Fibroblasten und Immunzellen abzielen, um Krebserkrankungen und entzündliche Krankheiten zu bekämpfen.
Ein vielversprechender Kandidat des Unternehmens, MST-0300, ist ein bispezifischer Antikörper. Diese Therapie zielt auf den Lymphotoxin-Beta-Rezeptor (LTBR) im Tumor ab, indem sie das fibroblastenspezifische Markerprotein FAP aktiviert. Ziel ist die Bildung tertiärer Lymphstrukturen (TLS) in soliden Tumoren, die mit verbesserten Patientenergebnissen und therapeutischen Antworten assoziiert werden. Mestag plant die Einreichung eines Prüfpräparats (IND) im zweiten Halbjahr 2025.
Ein weiterer vorklinischer Kandidat in Mestags Pipeline ist M402, ein stromalen Checkpoint-agierender Antikörper. Diese Therapie zielt darauf ab, spezifische Immunzellpopulationen, darunter myeloide Zellen, zu hemmen. Laut Mestag könnte M402 Patienten mit verschiedenen entzündlichen Erkrankungen, einschließlich rheumatoider Arthritis, Lupus, Sjögren-Syndrom und der Graft-versus-Host-Krankheit, zugutekommen.
MSD investiert kontinuierlich in die Erweiterung ihrer Pipeline von Antikörpertherapien. Im August übernahm das Unternehmen Curon Biopharmaceutical, ein chinesisches biopharmazeutisches Unternehmen, das auf die Entwicklung bispezifischer Antikörper spezialisiert ist, für circa 1,3 Milliarden Dollar.
Schon 2021 hatte Mestag mit Johnson & Johnson zusammengearbeitet. Die Lizenzvereinbarung ermöglichte J&J eine exklusive Lizenzoption zur Entwicklung und Vermarktung von bis zu zwei Therapien zur Behandlung entzündlicher Erkrankungen.