In einem bemerkenswerten Schulterschluss haben die Schwergewichte der Rüstungsindustrie, Leonardo aus Italien und Baykar aus der Türkei, eine strategische Partnerschaft begründet. In Rom unterzeichneten die beiden Unternehmen eine Übereinkunft zur gemeinsamen Entwicklung von unbemannten Technologien, die nach umfassenden Verhandlungen zustande kam. Der Markt für unbemannte Kampfflugzeuge, bewaffnete Überwachungsdrohnen und Kampfdrohnen in Europa könnte in den nächsten zehn Jahren laut Leonardo-Chef Roberto Cingolani ein Volumen von über 100 Milliarden Euro erreichen.
Leonardo ist kein unbekannter Akteur in der Welt der Drohnentechnologie, da das Unternehmen bereits mit Branchenführern wie Airbus und Dassault an der Schaffung der Eurodrone beteiligt ist. Besonders bemerkenswert ist Baykars bedeutende Stellung im globalen Drohnenmarkt. Geleitet von Selçuk Bayraktar, dem Schwiegersohn des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, liefert das Unternehmen unter anderem Drohnen an die Ukraine als Teil ihrer Verteidigungsstrategie im andauernden Konflikt gegen Russland.
Darüber hinaus pflegt Leonardo eine erfolgreiche Kooperation mit dem deutschen Rüstungsriesen Rheinmetall. Ein bedeutendes, im letzten Jahr initiiertes Joint Venture zielt darauf ab, Panzer und spezielle Brückenlegefahrzeuge zu entwickeln. Diese innovative Partnerschaft hat kürzlich die Zustimmung durch das Bundeskartellamt erhalten, was den Weg für weitere Fortschritte in der Verteidigungsindustrie ebnet.