16. Oktober, 2024

Technologie

Innovationsschub für die Gamesbranche: Deutschland setzt auf Gründungsstipendien

Innovationsschub für die Gamesbranche: Deutschland setzt auf Gründungsstipendien

Der Bund greift in die Schatzkiste, um die deutsche Computerspiele-Industrie mit frischem Elan zu versehen. Kulturstaatsministerin Claudia Roth hat gemeinsam mit dem Branchenverband Game und der Stiftung Digitale Spielekultur ein zukunftsweisendes Start-up-Programm präsentiert. Dabei können bis zu 130 kreative Köpfe auf Stipendien hoffen, die mit über 2700 Euro monatlich nicht nur finanziell entlasten, sondern auch Raum für innovative Ideen bieten. Innerhalb von 18 Monaten sollen die Geförderten ihrer Fantasie freien Lauf lassen können, während Workshops ihnen das notwendige Rüstzeug an die Hand geben.

„Press Start: Gründungsstipendium Games“ nennt sich das Programm, das insgesamt mit rund acht Millionen Euro ausgestattet ist. Interessierte haben bis Mitte November Zeit, sich zu bewerben, bevor eine Jury die Stipendiat:innen auswählt. In Zeiten, in denen die Spielebranche stetig wächst, ist dies ein willkommener Schritt. Doch trotz beeindruckender technischer Möglichkeiten bleibt der deutsche Gamesmarkt von ausländischen Giganten dominiert. Nur ein Bruchteil der im Land für Spiele aufgewendeten Gelder kommt heimischen Produzenten zugute, wie ältere Studien belegen.

Obwohl seit 2020 Fördermittel zur Verfügung gestellt werden, sind diese begrenzt. Die maximale Förderung für das Jahr 2024 liegt bei 50 Millionen Euro und ist ausschließlich zur Abwicklung bestehender Anträge reserviert. Überraschenderweise hat der Haushaltsausschuss des Bundestags jedoch entschieden, dass Kulturstaatsministerin Roths Etat im kommenden Jahr um 33 Millionen Euro aufgestockt wird, mit weiterer Unterstützung bis 2026. Diese Mittel sollen nach den Förderregelungen des Wirtschaftsministeriums im kommenden Jahr verteilt werden. Damit könnte ein Fördergeld-Dilemma vermieden werden.

Die Worte von Felix Falk, dem Chef des Game-Verbands, lassen hoffen: Das Stipendium wird als bedeutsamer Impuls für den deutschen Games-Markt angesehen. Da die Zahl der Spieleentwicklungsfirmen seit 2020 zwar gestiegen, die Anzahl der Neugründungen jedoch gesunken ist, könnte das Stipendienprogramm den benötigten Aufschwung bringen.