Auf der diesjährigen Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin zeigte sich Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) von seiner familiären Seite und gestand augenzwinkernd, dass er zu Hause die Wäsche „so oft wie sie anfällt“ erledigt – ein nicht quantifizierbares Maß, wie er auf der Messe für Unterhaltungselektronik und Hausgeräte ironisch anmerkte. Künftig könnte ihm dabei eine KI-gestützte Waschmaschine zur Hand gehen; gleich zwei solcher Modelle wurden ihm bei einem Rundgang durch die Messe präsentiert. Zudem faszinierte ihn ein Backofen, der eigenständig Gerichte identifiziert und die Zubereitung entsprechend steuert. Scholz witzelte hierzu: „Ich glaube, das wird viele neue Köche erzeugen, die behaupten werden, sie hätten alles selbst gemacht.“
Von Freitag bis einschließlich Dienstag ist die IFA für Privatbesucher geöffnet. Über 1.800 Aussteller präsentieren ihre neuesten Technologien, und die Veranstalter erwarten mehr als 182.000 Besucherinnen und Besucher. Im Fokus steht dieses Jahr, neben dem 100-jährigen Jubiläum der Messe, vor allem das Thema Künstliche Intelligenz. Gemeinsam mit Berlins Regierendem Bürgermeister Kai Wegner und Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) erlebte der Kanzler, wie KI-gesteuerte Mini-Roboter im Alltag unterstützen können. Scholz unterstrich, dass man sich vor Innovationen wie KI nicht fürchten müsse, da sie das Leben wesentlich erleichtern und zusätzliche Arbeitsplätze schafften. Wegner ergänzte, dass speziell in Berlin eine starke Dynamik bei der Weiterentwicklung der KI zu verzeichnen sei.
Auch die IFA selbst will sich dynamisch und modern präsentieren, um gegen konkurrierende Produktmessen bestehen zu können. Sie soll nicht nur eine Plattform für Händler sein, sondern auch ein kulturelles Highlight in Berlin, erklärte Leif Lindner, Chef der IFA-Management-Gesellschaft. Diesen Anspruch unterstreicht der wiederaufgenommene IFA-Sommergarten. Bereits am Donnerstagabend trat der kanadische Rockmusiker Bryan Adams auf. Am Sonntagabend nehmen Jan Böhmermann und Olli Schulz eine Live-Folge ihres Podcasts „Fest & Flauschig“ auf – ein Zugeständnis an das jüngere Publikum, das so für die IFA begeistert werden soll.
Passend zur Verjüngungskur gibt es ein neues Logo und Motto: IFA steht nun für Innovationen für alle. Das Logo wurde modernisiert, und der als Funk-Otto bekannte Kopf im Design ist nun seltener, aber nicht verschwunden. Die Messe ist bis Dienstag täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Tagestickets für Privatbesucher (ab 16 Jahren) kosten 17 Euro, Studierende zahlen 10 Euro, Kinder haben freien Eintritt. Neben den Produktpräsentationen wird ein umfangreiches Rahmenprogramm auf verschiedenen Bühnen geboten – ein Aspekt, den die Veranstalter künftig weiter ausbauen möchten.