28. Oktober, 2024

Technologie

Innovation im Ohr: Apple verwandelt AirPods in Hörhilfen

Innovation im Ohr: Apple verwandelt AirPods in Hörhilfen

Mit einer überraschenden Aktualisierung ermöglicht Apple ab sofort die Nutzung ausgewählter AirPods-Modelle als Hörhilfen. Diese Neuerung wird von Experten als bedeutend bewertet, auch wenn sie nur eine begrenzte Anzahl der Millionen Amerikaner mit Hörverlust erreicht.

In den USA leidet etwa jeder achte Bürger über zwölf Jahre an Hörverlust in beiden Ohren, was laut dem National Institute on Deafness and Other Communication Disorders rund 30 Millionen Menschen betrifft. Viele dieser Menschen könnten von Hörgeräten profitieren, haben sie jedoch noch nie ausprobiert. Gründe dafür sind oft die hohen Kosten, mäßige Qualität, unpassende Größe oder das Design der Geräte.

In den letzten Jahren hat sich ein Trend zur Veränderung dieser Umstände abgezeichnet. Ein wichtiger Schritt war die Entscheidung vor zwei Jahren, Hörgeräte über den Ladentisch verkaufen zu dürfen, was die Hoffnung auf bessere und günstigere Optionen nährte. Kürzlich erhielt Apples Software zur Umfunktionierung der AirPods Pro 2 in Hörhilfen die Zulassung der U.S. Food and Drug Administration.

Ob diese Regeländerung den erhofften Effekt erzielt hat, bleibt unklar. Dennoch wird die Umwandlung von AirPods in Hörhilfen als kreativer Ansatz gesehen, auf den viele gehofft hatten. Hörverlust kann weitreichende gesundheitliche Auswirkungen wie Isolation, Demenz oder ein erhöhtes Sturzrisiko nach sich ziehen und betrifft etwa 15% der Amerikaner. Besonders gefährdet sind ältere Menschen, Männer und Bewohner ländlicher Gebiete.

Aber es geht nicht nur um Hören, sondern um das Wohlbefinden insgesamt. „Alles, was wir tun, all unsere Beziehungen, sei es privat oder beruflich, basieren auf dem Gehör“, so Barbara Kelley von der Hearing Loss Association of America. Frühe Aufmerksamkeit für die Gesundheit des Gehörs ist entscheidend.

Seit einer Regeländerung 2022 durch die U.S. Food and Drug Administration ist für den Erwerb eines Hörgeräts kein Arztbesuch mehr erforderlich. „Je mehr davon verkauft werden, desto eher könnte der Preis sinken“, meint Elizabeth Stangl, Audiologin an der University of Iowa – doch bisher sei der Ansturm ausgeblieben.