Die Zukunft der Paketzustellung könnte autonom rollen: In Braunschweig präsentierte ein Forscherteam zwei innovative Fahrzeuge, die nicht nur selbstständig navigieren, sondern auch untereinander kommunizieren, um Pakete effizient ans Ziel zu bringen. Das Konzept sieht vor, dass ein größeres Fahrzeug als fahrendes Lager dient, aus welchem ein kleineres Vehikel die Pakete entnimmt und direkt an die Kunden ausliefert. Statt eines Klingelns werden die Empfänger mittels Kurznachricht über die Ankunft ihrer Sendungen informiert.
Dieser Ansatz soll speziell in urbanen Zentren die 'letzte Meile' des Lieferprozesses revolutionieren und nicht zuletzt eine signifikante Kostensenkung herbeiführen. Torben Hegerhorst von der Technischen Universität Braunschweig, die das Projekt mit vorantreibt, erklärte, dass durch die Automatisierung dieser letzten Zustellphase erhebliches Einsparpotential erschlossen werden könne.
Ein reifer Apfel allerdings hängt die Technologie noch nicht: Die Umsetzung wird nach Aussage des Experten noch etwa fünf bis zehn Jahre auf sich warten lassen. Bereits durchgeführte Tests außerhalb Deutschlands, speziell in Barcelona und Ungarn, weisen jedoch auf das Potenzial der Roboter-Boten hin.
Trotz anhaltender Wachstumszahlen beim Online-Shopping und der damit verbundenen Paketflut, die insbesondere die Suche nach zuverlässigen Arbeitskräften im Logistiksektor erschwert, stehen viele Unternehmen neuen Liefermethoden noch skeptisch gegenüber. Marten Bosselmann, Vertreter des Branchenverbands Biek, sieht zwar grundsätzlich positive Aspekte in solchen automatisierten Lösungen, mahnt aber zur Geduld: Die praktische und renditeträchtige Anwendung auf breiter Front bleibt voraussichtlich noch eine Zukunftsmusik.