Der geplante Umbau der Grangemouth-Raffinerie sorgt für Unruhe und Kontroversen, nachdem die Eigentümerin Petroineos angekündigt hatte, die Einrichtung im kommenden Jahr zu schließen und in ein reines Importterminal umzuwandeln. Diese Entscheidung bedroht 400 Arbeitsplätze und wurde mit der wirtschaftlichen Tragfähigkeit der Anlage begründet. Dabei meldete Petroineos, ein Gemeinschaftsunternehmen von PetroChina und Ineos, kürzlich einen täglichen Verlust von bis zu 385.000 Pfund und erwartete für das Jahr einen Verlust von 150 Millionen Pfund. Doch erhebt Derek Thomson von der Gewerkschaft Unite Schottland schwere Vorwürfe gegen die dargestellte Finanzsituation. Er vertritt die Ansicht, dass die Raffinerie in Wahrheit eine "relativ profitable und finanziell gesunde Operation" sei. Während einer Sitzung des Wirtschaftsausschusses machte Thomson deutlich, dass die Darstellung von Petroineos verzerrt und unbelassen auf das Jahr 2020 als eine Anomalie zu betrachten sei. Die besagte Anomalie sei hauptsächlich auf die Neubewertung von Anlagewerten zurückzuführen, die zu einem Nettoverlust von 344 Millionen Pfund führte. Zwischen 2014 und 2022, ausgenommen 2020, habe die Raffinerie hingegen einen Nettogewinn von 49 Millionen Pfund erwirtschaftet. Thomson kritisierte, diese Neubewertung als Ursache eines gemeldeten Rekordverlustes sei irreführend und eine Folge unzureichender Investitionen. Ein Sprecher von Petroineos entgegnete, dass man sowohl der schottischen als auch der britischen Regierung detaillierte Informationen übermittelt habe. Diesen Sommer habe das Unternehmen der neuen Regierung in London erneut finanzielle Unterlagen vorgelegt, um eine umfassende Prüfung und eventuelle Maßnahmen zu ermöglichen.