Der chinesische Verbraucherpreisindex verzeichnete auch im vergangenen Jahr lediglich einen Anstieg von 0,2 Prozent. Dieser stagnierende Inflationswert ist ein Indikator für die begrenzte Effektivität der wirtschaftlichen Stimulationsmaßnahmen Pekings und reiht sich nahtlos in die Entwicklung der vergangenen zwei Jahre ein. Bereits 2022 lag die Teuerungsrate deutlich höher bei etwa 2 Prozent. Die geringe Inflation, die chinesische Konsumenten im Gegensatz zu ihren Pendants in Deutschland, anderen europäischen Staaten und den USA erleben, wird von Marktanalysten als Symptom der anhaltenden wirtschaftlichen Schwäche des Landes gedeutet. Ein wesentlicher Faktor hierbei ist die Unsicherheit der Verbraucher, die sich unter anderem aus der Krisensituation auf dem Immobilienmarkt speist. Der sinkende Wert von Immobilien sorgt dafür, dass viele Haushalte ihre finanzielle Zurückhaltung wahren. Auch der Automobilsektor steht unter Druck, da insbesondere Elektrofahrzeuge zu Kampfpreisen angeboten werden, was die Margen der Hersteller stark schmälert. Ein Rückgang der Preise, die sogenannte Deflation, bedroht üblicherweise die Gewinnspannen der Unternehmen und bringt potenzielle Risiken wie Lohnkürzungen oder Entlassungen mit sich. Vor diesem Hintergrund entfernt sich China zunehmend von seinem offiziellen Inflationsziel von rund drei Prozent, was die wirtschaftliche Stabilität des Landes herausfordert und weiteren Handlungsbedarf signalisiert.