Die US-Notenbank Federal Reserve hat das Jahr 2024 mit einer dritten Zinssenkung in Folge abgeschlossen und verschärft ihre Strategie zur Bekämpfung der Inflation. Trotz aller Bemühungen sieht die Fed nun ein deutlich längeres Zeitfenster, um ihr 2%-Inflationsziel zu erreichen, das seit fast vier Jahren verfehlt wird.
Fed-Vorsitzender Jerome Powell machte klar, dass zukünftige geldpolitische Anpassungen von Fortschritten bei der Eindämmung der Preissteigerungen abhängen werden. Diese Neuausrichtung steht im krassen Gegensatz zu der Position von September, als die Lockerung des Arbeitsmarktes als größeres Risiko eingeschätzt wurde. Neuere Daten, gepaart mit den wirtschaftspolitischen Vorschlägen des designierten Präsidenten Donald Trump, haben jedoch Bedenken bezüglich einer Stagnation der Inflation auf einem hohen Niveau geschürt.
Infolgedessen haben die Marktteilnehmer auf die geänderten Projektionen der Fed heftig reagiert: Während die US-Dollar Rallye den höchsten Stand seit zwei Jahren erreichte, stürzten US-Anleihemärkte und Aktienkurse ab.
Powell hatte das Komitee noch vor wenigen Monaten zu einem markanten halben Prozentpunkt-Zinsschritt bewegen können. Doch mit den Quartalssenkungen im November und der aktuellen Maßnahme hat die Fed die Kreditkosten um insgesamt einen vollen Prozentpunkt über drei Sitzungen gesenkt – die massivste Serie an Reduzierungen außerhalb einer Krise seit 2001.
Die jüngste Senkung, die den Leitzins auf eine Spanne von 4,25% bis 4,5% brachte, war umstritten. Präsidentin der Cleveland Fed, Beth Hammack, stimmte dagegen, da sie für stabile Zinssätze plädierte.
Die derzeitige Einschätzung der Fed deutet darauf hin, dass weitere Zinssenkungen nur bei erheblichen Fortschritten in Sachen Inflation möglich sein werden. Die Mehrheit der Fed-Vertreter sieht ein erhöhtes Risiko, dass die Inflation die Erwartungen übertreffen könnte, und betonen die hohe Unsicherheit hinsichtlich ihrer Prognosen.