07. Januar, 2025

Wirtschaft

Inflationsrate im Auf und Ab: Was Deutschland 2025 erwartet

Inflationsrate im Auf und Ab: Was Deutschland 2025 erwartet

Die Zeiten extremer Teuerung scheinen vorbei, dennoch bleibt die Lage herausfordernd. Trotz des Rückgangs von Inflationshochs spürt Deutschland im Herbst wieder leichte Preisanstiege. Das Statistische Bundesamt wird hierzu heute die neuesten Dezemberdaten veröffentlichen. Die Frage bleibt: Wie entwickeln sich die Verbraucherpreise im kommenden Jahr?

Nach einer Phase moderaterer Inflation stieg die Jahresrate im Oktober auf 2,0 Prozent und kletterte im November auf 2,2 Prozent. Dies markiert den ersten Anstieg über zwei Prozent seit Juli 2024. Im Vergleich zu den Spitzenwerten im Herbst 2022 bleibt der Anstieg gedämpfter, als die Teuerung zwischenzeitlich 8,8 Prozent erreichte.

Experten blicken vorsichtig auf das Jahr 2025. Es wird erwartet, dass die Inflation über der Zwei-Prozent-Schwelle bleibt. Gründe hierfür sind unter anderem steigende CO2-Preise sowie teurere Verkehrstickets. Prognosen für das gesamte Jahr setzen die Inflationsrate bei etwas über zwei Prozent an, in etwa vergleichbar mit dem Niveau von 2024.

Risiken bleiben jedoch bestehen. So könnte ein Handelsstreit mit den USA die Preisentwicklung negativ beeinflussen. Donald Trump, designierter US-Präsident, hat hohe Zölle auf europäische Importe angekündigt. Dies könnte Gegenmaßnahmen der EU zur Folge haben und die exportorientierte deutsche Wirtschaft belasten. Bundesbank-Präsident Joachim Nagel warnte bereits, dass Zollerhöhungen den Konsum erschweren und die Inflation anheizen könnten.

Auch hohe Lohnforderungen stellen ein Risiko dar, besonders in der Dienstleistungsbranche. Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank, sieht hierin eine Strategie der Gewerkschaften, wegfallende Inflationsausgleichsprämien durch Lohnsteigerungen zu kompensieren.

Die Europäische Zentralbank strebt eine Inflationsrate von zwei Prozent an, um wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten. Niedrige Preise bergen die Gefahr, Investitionen zu verzögern, während hohe Preise die Kaufkraft der Verbraucher schwächen.

Die Bundesbank prognostiziert 2025 eine Inflationsrate von 2,4 Prozent nach harmonisierter Methode. Eine Erreichung der Zwei-Prozent-Zielmarke wird ab 2026 erwartet. Teure Nahrungsmittel und Dienstleistungen verhindern bisher einen schnelleren Rückgang. Niedrigere Inflationsraten könnten die Konjunktur theoretisch unterstützen, doch derzeit bremsen Arbeitsmarktprobleme und globale Konflikte den Konsum und damit auch das Wirtschaftswachstum, das 2025 lediglich ein geringes Plus von 0,2 bis 0,4 Prozent erzielen könnte.

Die Berechnung der Inflationsrate erfolgt durch umfassende Preiserhebungen in verschiedensten Bereichen. Von Lebensmitteln über Mieten bis zu Energiekosten: Alles fließt in einen statistisch gewichteten Warenkorb ein, der die Basis für die Berechnungen der Preisentwicklung in Deutschland bildet.