15. Januar, 2025

Märkte

Inflationsdruck steigt: Energiemärkte im Fokus

Inflationsdruck steigt: Energiemärkte im Fokus

Die Energiekosten sind im Dezember sprunghaft gestiegen und haben somit einen signifikanten Anteil am Anstieg der Gesamtinflation. Verantwortlich hierfür sind kältere Temperaturen als erwartet, Befürchtungen um die Versorgung nach ukrainischen Angriffen auf russische Ölanlagen sowie ein Aufschwung der Nachfrage, begünstigt durch chinesische Konjunkturmaßnahmen.

Laut den Angaben des Bureau of Labor Statistics kletterten die saisonbereinigten Energiekosten um 2,6 % im Vergleich zum Vormonat, was deutlich über dem Anstieg von 0,2 % im November liegt. Insgesamt machte der Anstieg der Energiepreise über 40 % des monatlichen Inflationszuwachses aus. Besonders Benzinpreise trugen zu diesem Anstieg bei, da sie sich im Dezember um über 4 % erhöhten. Dies wurde von einem Anstieg der Ölpreise begleitet: West Texas Intermediate legte rund 12 % zu, während die internationale Benchmark, Brent, um etwa 10 % stieg.

Die Verteuerung von Rohöl kam inmitten der geopolitischen Spannungen, da die Ukraine weiterhin russische Energieeinrichtungen ins Visier nimmt. Zudem spekulieren Händler über mögliche erneute Sanktionen der künftigen Trump-Administration gegen den Ölproduzenten Iran. Dennis Kissler von BOK Financial bezeichnete die Entwicklungen als stark geopolitisch motiviert, da einerseits die russischen Lieferungen zurückgingen und andererseits die Spannungen hoch blieben, während die Nachfrage aus China wieder zunahm.

Chinas Regierung hat im letzten Monat angekündigt, die fiskalischen Ausgaben zu erhöhen, um die schwächelnde Wirtschaft zu beleben und den Konsum anzukurbeln. Trotz der jüngsten Höhenflüge des Ölpreises, die dreistellige Zuwächse erreichten, prognostizieren Analysten jedoch einen Preisrückgang in diesem Jahr durch steigende Angebotsmengen, insbesondere wenn die OPEC sich zur Erhöhung der Produktion entschließt.

Dennoch stieg der Preis für Heizöl im Dezember um über 4 %, bedingt durch die unerwartet kalten Temperaturen, die die Nordhalbkugel erfassten. Auf Jahressicht sank der Energieindex jedoch um 0,5 %, wobei Heizöl um 13,1 % und Benzinpreise um 3,9 % nachgaben.