29. November, 2024

Wirtschaft

Inflationsanstieg im Euroraum: Basiseffekte im Fokus

Inflationsanstieg im Euroraum: Basiseffekte im Fokus

Die Inflation in der Eurozone hat im November erneut zugelegt, ein Trend, der von verschiedenen Ökonomen im Vorfeld erwartet wurde. Laut der ersten Schätzung des Statistikamts Eurostat erhöhten sich die Verbraucherpreise um 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Im Oktober betrug die Rate 2,0 Prozent. Der Rückgang der Energiepreise fiel im Jahresvergleich weniger stark aus, was als Hauptursache für den Anstieg gilt. Verantwortlich gemacht werden dafür sogenannte Basiseffekte, durch die der Zuwachs keine große Überraschung darstellt.

Gleichzeitig verzeichneten die Verbraucherpreise im Monatsvergleich einen Rückgang um 0,3 Prozent, während Experten einen geringeren Abfall von 0,2 Prozent erwartet hatten. Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank, betonte, dass die Kerninflationsrate im ersten Halbjahr 2025 durch Basiseffekte deutlich nach unten gedrückt werden wird.

Die Kerninflation, die schwankungsanfällige Preise ausklammert, verharrte bei 2,7 Prozent. Der Trend ist in Belgien am stärksten zu spüren, mit einer Inflationsrate von 5,0 Prozent, während Irland mit 0,5 Prozent die niedrigste Rate aufwies. In Deutschland stiegen die Verbraucherpreise im Jahresvergleich um 2,4 Prozent.

Die Europäische Zentralbank (EZB) verfolgt weiterhin das mittelfristige Ziel einer Inflationsrate von zwei Prozent. Die zuletzt im Oktober vorgenommene Senkung des Einlagesatzes auf 3,25 Prozent war der dritte Zinsschritt in diesem Jahr. Viele Ökonomen rechnen mit einer weiteren Senkung um 0,25 Prozentpunkte bei der nächsten Sitzung im Dezember, während einige angesichts der schwachen Konjunktur sogar 0,50 Prozentpunkte prognostizieren. Commerzbank-Experte Vincent Stamer meint, dass sich die EZB von den gestiegenen Inflationszahlen nicht abbringen lässt, da die Inflation immer noch unter den Erwartungen liegt.