Die kommende Woche verspricht für US-Aktienanleger eine Nagelprobe zu werden, da inflationsbezogene Daten erwartet werden, die möglicherweise für erhöhte Unsicherheit in Bezug auf steigende Anleiherenditen sorgen könnten. Diese Entwicklungen entfalten ihren Einfluss inmitten eines Jahresbeginns, in dem der Leitindex der S&P 500 bislang nur einen leichten Zugewinn verbuchen kann.
Eine Wiederbelebung der Inflation gilt als eines der primären Risiken für den Aktienmarkt. Die Federal Reserve zeigt sich weniger optimistisch hinsichtlich der ursprünglich geplanten Zinssenkungen, da sie eine raschere Inflation befürchtet als bislang angenommen. Der mit Spannung erwartete Verbraucherpreisindex (CPI) für Dezember, der am 15. Januar veröffentlicht wird, könnte bei einer höheren als erwarteten Steigerung Unruhe auf den Märkten auslösen.
Marta Norton von Empower warnt vor der potenziellen Marktbewegung bei jeder neuen Inflationsankündigung. Während die Fed bei ihrer letzten Zinssenkung im September noch von einer Beruhigung der Inflation ausging, blieb das Inflationsniveau über dem 2%-Ziel. Für das Jahr 2025 prognostiziert die Fed jetzt einen Anstieg auf 2,5%.
Da die Fed bei ihrem kommenden Treffen Ende des Monats eine Pause in ihrer Zinssenkung erwartet, könnten überraschend starke CPI-Daten jedoch dazu führen, dass die Projektionen für den nächsten Zinsschritt auf später im Jahr verschoben werden. Inmitten ungewisser Fiskalpolitik und möglicher Handelszölle könnten die Märkte einer zusätzlichen Belastung durch eine fehlerhafte Inflationsentwicklung gegenüberstehen.
Ein unerwartet hoher CPI könnte zudem die Renditen der Staatsanleihen weiter ansteigen lassen, was eine breite Marktauswirkung mit sich bringen würde. Dies zeigt sich etwa in den kürzlichen globalen Verkäufen von Staatsanleihen, bei denen die 10-jährigen britischen Anleiherenditen ihren höchsten Stand seit 2008 erreicht haben. Steigende Renditen spiegeln fallende Anleihepreise wider und erfordern erhöhte Wachsamkeit auf den Finanzmärkten.