Die Verbraucherpreise in Tokio könnten im November das Inflationsziel der Bank of Japan (BoJ) von 2 % übertreffen, wie eine Befragung von 17 Ökonomen nahelegt. Angesichts gestiegener Lebensmittelkosten und der Kürzung staatlicher Treibstoffsubventionen wird der Kern-Verbraucherpreisindex (CPI) voraussichtlich auf 2,1 % ansteigen. Dies wäre eine Zunahme gegenüber dem Oktober, als die Rate mit 1,8 % den BoJ-Rahmen erstmalig seit fünf Monaten unterschritt.
Ein Grund für die Preissteigerungen ist das Wiedererstarken der Lebensmittelpreise, insbesondere bei Reis. Zudem verlieren die staatlichen Maßnahmen gegen steigende Preise an Wirkung. Shunpei Fujita von Mitsubishi UFJ Research and Consulting beschreibt den Effekt als signifikant.
Im Gegensatz dazu zeigt sich bei Japans landesweitem Kern-CPI eine leichte Abschwächung: Im Oktober fiel dieser von 2,4 % im September auf 2,3 %. Wesentliche Bedeutung bekommt nun die für Ende November geplante Veröffentlichung der Tokio-CPI-Daten durch das Innenministerium. Diese gelten als entscheidender Faktor vor der nächsten geldpolitischen Sitzung der BoJ im Dezember.
Während die Preise steigen, gibt es im Industriesektor positive Signale. Die Produktion stieg im Oktober um 3,9 %, dank einer erhöhten Nachfrage nach Maschinen im Chipbereich und Transportausrüstungen. Im Vorfeld hatte der September bereits einen Anstieg von 1,6 % verzeichnet.
Ebenso zeigen sich die Einzelhandelszahlen robust: Es wird ein Zuwachs von 2,2 % für Oktober erwartet. Die Arbeitslosenquote dürfte im selben Monat moderat von 2,4 % auf 2,5 % geklettert sein, bei stabilen Beschäftigungschancen.