Die Inflationsrate in den USA könnte erneut die Nerven der Federal Reserve strapazieren. Die jüngsten Zahlen zur Preisentwicklung der persönlichen Konsumausgaben (PCE), die am Freitag vom Bureau of Economic Analysis veröffentlicht werden sollen, deuten laut Prognosen von Ökonomen auf einen Anstieg von 2,5% im November hin. Damit läge die Zunahme über den 2,3% des Vormonats.
Diese Entwicklung spiegelt eine ähnliche Dynamik beim Verbraucherpreisindex wider, der Anfang des Monats veröffentlicht wurde. Da die Federal Reserve dem PCE-Index besondere Beachtung schenkt, könnten diese Zahlen weitreichende Folgen für die zukünftige Zinspolitik der Zentralbank haben. Die Kreditvergabe könnte dadurch teurer werden, was sich auf Hypotheken, Autokredite und Konsumentenkredite auswirken würde.
Auch die Kerninflation, die volatile Preise für Lebensmittel und Energie ausschließt, erreichte voraussichtlich 2,9% und damit den höchsten Stand seit April. Diese stabileren Messwerte sind für die Geldpolitik von größerem Interesse, da sie langfristige Trends besser abbilden.
Trotz eines allgemeinen Rückgangs der Inflation im Laufe des Jahres, ist dieser Fortschritt in den letzten Monaten ins Stocken geraten. Dies könnte die Federal Reserve dazu zwingen, die Leitzinsen länger hoch zu halten. Die Fed hatte ihren Referenzzins über ein Jahr auf einem Zwanzig-Jahres-Hoch gelassen, um die Inflation zu bremsen, bevor sie im September und November nach positiven Inflationsdaten Absenkungen vornahm.
Doch die aktuellen Entwicklungen könnten dazu führen, dass die geplanten Zinssenkungen im kommenden Jahr seltener und spärlicher ausfallen. Analysten der Deutschen Bank formulierten am Montag, dass eine robuste Wirtschaft, geringere Risikoabschläge im Arbeitsmarkt und nachgiebigere Inflation die Fed veranlassen könnten, die Zinssenkungen zu verzögern.