Die steigende Inflation in Großbritannien sorgt für anhaltend hohe Kreditkosten. Im November stiegen die Preise um 2,6 Prozent, ein Anstieg gegenüber den 2,3 Prozent im Oktober. Diese Entwicklung lässt eine Senkung der Zinssätze unwahrscheinlich erscheinen, da die Inflation über dem Zielwert der Bank of England von zwei Prozent liegt. Besonders die Preise für Benzin, Bahnreisen sowie Produkte wie Margarine und Eier trugen laut dem Office for National Statistics maßgeblich zum Preisanstieg bei. Die Bank of England erwägt erneut Zinssenkungen, nachdem der Grundsatz im letzten Monat auf 4,75 Prozent gesenkt wurde. Angesichts der hartnäckigen Inflation wird jedoch von Experten prognostiziert, dass am Donnerstag kaum eine weitere Senkung beschlossen wird. Monica George Michail vom National Institute of Economic and Social Research erwartet, dass die Zinsen in der kommenden Sitzung unverändert bleiben und erst 2025 allmählich gesenkt werden. Dennoch bleibt die Bank vorsichtig, was auf das anhaltende Lohnwachstum, globale Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Trump-Präsidentschaft und inflationäre Druckfaktoren des jüngsten Haushalts zurückzuführen ist. Die britische Wirtschaft verzeichnete bereits im Oktober ein Schrumpfen, nachdem das Bruttoinlandsprodukt laut ONS um 0,1 Prozent zurückging. Diese schlechten Daten führten dazu, dass der Schatten-Wirtschaftsminister Andrew Griffith die Möglichkeit einer bereits bestehenden Rezession in Betracht zieht. Zusätzlich belastende Daten zeigen, dass die Zahl der offenen Stellen zwischen Oktober und November um 31.000 auf 818.000 zurückging und die Zahl der Erwerbstätigen um 35.000 auf 30,4 Millionen sank. Sarah Coles von Hargreaves Lansdown beschrieb die anhaltende Inflation als einen ungebetenen Gast, der sowohl die Kosten für Lebensmittel und Getränke als auch den Alltag in die Höhe treibt. Besonders Öl und Schokolade sind betroffen, mit Preissprüngen von 26,6 Prozent bzw. 9,9 Prozent innerhalb eines Jahres.