Die Verbraucherpreisinflation in Tokio scheint im Dezember vor dem Hintergrund steigender Lebensmittelkosten und der Einstellung staatlicher Gas- und Stromsubventionen an Fahrt gewonnen zu haben, wie eine Umfrage von Reuters ergab. Diese Entwicklung könnte die Bank of Japan, die zuletzt die Zinssätze unverändert bei 0,25% ließ, dazu veranlassen, im neuen Jahr die Kreditzinsen zu erhöhen.
Der Kernverbraucherpreisindex (CPI) in Tokio, der als Vorbote für landesweite Preistrends gilt, wurde von 17 Ökonomen im Durchschnitt für Dezember auf 2,5% im Vergleich zum Vorjahr prognostiziert, nach 2,2% im November. Analysten von SMBC Nikko Securities betonten, dass der Wegfall der Subventionen für Strom und Stadtgas zu einem Anstieg der Energiekosten führen könnte, was den Kern-CPI spürbar erhöht. Der Kern-CPI umfasst Ölprodukte, nicht jedoch frische Lebensmittel.
Auch die steigenden Lebensmittelkosten, insbesondere bei Reis, tragen zur Inflationsrate bei, wie die Analysten erklärten. Dennoch plant die Regierung, ab Januar für drei Monate die Subventionen für Strom- und Gaspreise wieder einzuführen, um die hohen Energiekosten zu mildern.
Japans landesweiter Kern-CPI, der frische Lebensmittel ausschließt, aber Energieposten berücksichtigt, stieg im November von 2,3% im Vorjahr auf 2,7% an. Parallel dazu könnte die Industrieproduktion im November um 3,4% rückläufig gewesen sein, was durch Rückgänge bei Produktionsmaschinen, wie beim Halbleiter-Maschinenbau, sowie bei Transportanlagen aufgrund von Kürzungen bei einem großen ausländischen Flugzeughersteller erklärt wird.
Weitere Wirtschaftsdaten werden am 27. Dezember veröffentlicht, darunter auch die Einzelhandelsumsätze, die im November voraussichtlich um 1,7% gegenüber dem Vorjahr gestiegen sind. Die Arbeitslosenquote für November wird mit 2,5% stabil erwartet, ebenso wie das Verhältnis von offenen Stellen zu Bewerbern bei 1,25.