Die deutsche Inflationsrate hat sich im Januar 2025 spürbar beruhigt. Waren und Dienstleistungen verteuerten sich nur noch um 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt bestätigte. Dies markiert den ersten Rückgang nach drei aufeinanderfolgenden Anstiegen und folgt einer Rate von 2,6 Prozent im Dezember. Im Vergleich zum Dezember sanken die Preise für Verbraucher um 0,2 Prozent.
Ein signifikanter Grund für diese Entwicklung sind die stabileren Lebensmittelpreise. Während sich die Kosten für Nahrungsmittel in den letzten Jahren explosionsartig erhöhten, stiegen sie im Januar nur noch um 0,8 Prozent. Im Vergleich: Im Dezember betrug der Anstieg noch 2,0 Prozent. Dennoch kämpften Verbraucher bei bestimmten Produkten mit höheren Kosten. Butter verteuerte sich um 32,6 Prozent, Molkereiprodukte und Eier um 2,7 Prozent. Glücklicherweise wurde Gemüse billiger, und die Preise für Fleisch blieben konstant.
Ein weiterer erheblicher Rückgang ist bei den Energiekosten zu verzeichnen. Im Jahresvergleich sank der Preis für Energie um 1,6 Prozent, wobei sowohl Kraftstoff als auch Haushaltsenergie günstiger wurden. Preise für Heizöl und Strom fielen ebenfalls, doch Erdgas und Fernwärme wurden teurer. Laut Statistikern beeinflussten Faktoren wie die Erhöhung der CO2-Bepreisung sowie gestiegene Strom- und Gasnetzengelte die Preisentwicklung.
Während sich die Situation bei den Verbraucherpreisen beruhigt, steigen die Kosten für Dienstleistungen weiter. Versicherungen, Autoreparaturen und Restaurantbesuche zeigten bemerkenswerte Preissteigerungen. Die Nettokaltmieten erhöhten sich um 2,0 Prozent.
Trotz der entspannteren Situation bleibt die gefühlte Inflation ein Thema. Einer Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zufolge, schätzten viele Befragte die Inflationsrate für 2024 viel zu hoch ein. Diese Diskrepanz unterstreicht ein anhaltendes Misstrauen gegenüber offiziellen Angaben.
Experten prognostizieren, dass die Inflationsrate in den kommenden Monaten oberhalb der 2,0-Prozent-Marke verharrt und im Jahresmittel bei knapp über zwei Prozent liegt, ähnlich wie 2024.