Die neuesten Zahlen zur Teuerungsrate in den USA sorgen für ein kollektives Aufatmen an den Finanzmärkten. Der Verbraucherpreisindex (CPI) stieg im Oktober wie erwartet um 0,2 Prozent und kletterte im Jahresverlauf um insgesamt 2,6 Prozent, nachdem er im September um 2,4 Prozent zugenommen hatte. Diese Entwicklung war von Wirtschaftsexperten bereits prognostiziert worden. Die Zahlen verdeutlichen jedoch auch, dass der Rückgang der Inflation seit Mitte des Jahres ins Stocken geraten ist, was möglicherweise weniger Zinssenkungen der Federal Reserve im nächsten Jahr nach sich ziehen könnte.
Der Kern-CPI, welcher schwankungsanfällige Kategorien wie Nahrung und Energie ausschließt, erhöhte sich im Oktober um 0,3 Prozent – das nunmehr dritte Mal in Folge. Auch im jährlichen Vergleich zeigt sich ein Anstieg von 3,3 Prozent, was die Sorgen vor anhaltendem Preisdruck verschärft.
Durch die Erwartungskonformität dieser Zahlen zeichnet sich eine leichte Erholung an den Märkten ab. Die Futures auf US-amerikanische Aktienindizes legten um 0,2 Prozent zu, während die Renditen der 10-jährigen und zweijährigen Staatsanleihen fielen. Unterdessen verlor der Dollar leicht an Boden, wodurch der Euro um 0,16 Prozent zulegte.
Robert Pavlik, Senior Portfolio Manager bei Dakota Wealth, kommentierte hierzu sorgenvoll, dass die Zahlen zwar die Märkte beruhigten, es jedoch keinen Einfluss auf die für Dezember erwartete FOMC-Sitzung haben dürfte. Pavlik betont, dass ein weiter sinkendes Zinsniveau möglich sei, sofern keine unerwarteten Turbulenzen auftreten.
Seema Shah, Chief Global Strategist bei Principal Asset Management, fügte hinzu, dass angesichts der Inflationserwartungen in Zusammenhang mit den wirtschaftspolitischen Plänen der Trump-Administration die vorsichtige Haltung der Fed wichtig sei. Die Wahrscheinlichkeit steigert sich, dass die Fed ihre Zinssenkungen im Jahr 2025 nicht mehr in jeder Sitzung durchführt, sondern den Takt reduzieren könnte.