16. Oktober, 2024

Technologie

Infineon präsentiert umweltfreundliches Kartenmodul

Infineon präsentiert umweltfreundliches Kartenmodul

Die Innovationskraft des Halbleiterkonzerns Infineon zeigt sich erneut in einem wegweisenden Projekt: Ein neues Modul soll die Herstellung von Millionen kontaktloser Bezahlkarten ökologisch nachhaltiger gestalten. Wie das Unternehmen aus Neubiberg bei München, das als globaler Marktführer für die Chiptechnologie auf diesen Karten gilt, erläutert, wird der CO2-Fußabdruck signifikant reduziert.

Ab Anfang des kommenden Jahres sollen die umweltfreundlichen Karten auch in Europa verfügbar sein. Verbraucher werden sie an einem etwas größeren Elektronikmodul erkennen können, wobei die Funktionalität unverändert bleibt. Bemerkenswert ist der Verzicht auf die bisherige Kupferdrahtantenne - eine bahnbrechende Neuerung. Diese Innovation ermöglicht es, dass die Karten ohne die herkömmlichen drei Meter Kupferdraht auskommen, die bislang für das Funktionsprinzip unerlässlich waren.

Bisher wurden die Antennen aus Kupferdraht genutzt, um die vom Bezahlterminal ausgesandte Energie aufzunehmen und an den Chip weiterzuleiten. Der optimierte Chip von Infineon benötigt nun deutlich weniger Energie, dadurch reicht eine viel kleinere Antenne, die direkt auf dem Modul integriert ist, aus. Das Modul fällt dadurch zwar etwas größer aus, doch die Vorteile überwiegen deutlich.

Ein weiteres Umweltproblem, das gelöst wird, ist die schwierige Recyclingfähigkeit der alten Karten aufgrund der verklebten Kupferfolie. Mit der neuen Technologie kann das Modul leicht herausgelöst werden, was eine saubere Trennung von Plastikkarte und Elektronikmüll ermöglicht. Pro Karte bedeutet dies eine Einsparung von über 60 Gramm CO2 bei den Elektronikkomponenten, was angesichts der über drei Milliarden Karten, die jährlich hergestellt werden, durchaus ein bedeutendes Einsparpotenzial verheißt.

Für den US-amerikanischen Markt werden die ersten umweltfreundlichen Kreditkarten noch in diesem Jahr erwartet, während Europa etwas Geduld aufbringen muss. Prognosen zufolge könnte das globale Volumen solcher umweltfreundlicher Karten – inklusive anderer Hersteller als Infineon – innerhalb von fünf Jahren auf bis zu 900 Millionen Einheiten jährlich anwachsen.