Infineon macht Anleger glücklich: Die Umsätze sollen nun stabil bleiben oder sogar leicht steigen, anstatt wie bisher befürchtet zu sinken. Der Aktienkurs reagiert euphorisch und legt um über elf Prozent zu. Doch ein genauerer Blick auf die Zahlen zeigt: Ein erheblicher Teil der Prognoseanhebung resultiert aus Währungseffekten.
Der schwächelnde Euro gegenüber dem Dollar sorgt für einen künstlichen Umsatzboost, da Infineon den Großteil seiner Geschäfte in Dollar abwickelt. Die eigentliche Marktnachfrage erholt sich nur langsam, und Infineon-Chef Jochen Hanebeck dämpft die Euphorie: Ein starker Aufschwung sei nicht in Sicht. Ist die Marktreaktion also übertrieben?
Infineon trotzt der Chip-Krise – Doch sind die
Infineon hat die Marktprognosen übertroffen – eine Seltenheit in der aktuell angeschlagenen Chipindustrie. Während Konkurrenten wie STMicroelectronics und Texas Instruments mit massiven Gewinneinbrüchen kämpfen, hält sich Infineon stabil.
Doch wie solide ist dieser Erfolg?
- Währungseffekte statt echter Nachfrage: Der schwächere Euro hat Infineon in die Karten gespielt – aber das ist kein langfristiges Wachstumsmodell.
- Keine schnelle Markterholung: Die Lagerbestände der Kunden leeren sich zwar, aber die zyklische Schwäche der Branche hält weiter an.
- Geopolitische Unsicherheiten: US-Handelskonflikte könnten Infineon stärker treffen als bisher erwartet – eine klare Prognose sei laut CEO Hanebeck aktuell unmöglich.