Der Halbleiterkonzern Infineon verzeichnete im Geschäftsjahr 2022/23 ein starkes Wachstum und einen hohen Gewinn. Mit einem Jahresgewinn von rund 3,1 Milliarden Euro, fast eine Milliarde mehr als im Vorjahr, konnte das Unternehmen überzeugen. Auch der Umsatz stieg um 15 Prozent auf den Rekordwert von 16,3 Milliarden Euro.
Allerdings wird Infineon voraussichtlich nicht in der Lage sein, diese Zahlen im laufenden Jahr zu wiederholen. Vorstandschef Jochen Hanebeck erklärte: "In Summe erwarten wir auch für das Geschäftsjahr 2024 weiterhin ein geringeres, wenn auch stabiles Umsatzwachstum". Die Umsatzspanne liegt zwischen 16,5 und 17,5 Milliarden Euro. Zum Gewinn nach Steuern wurden keine Prognosen abgegeben, jedoch wird eine etwas niedrigere Ergebnismarge als im Vorjahr erwartet.
Hanebeck betonte, dass die aktuelle Marktlage gemischt sei und sprach von einem "anspruchsvollen Umfeld". Während es für den Bereich Mobilität und erneuerbare Energien gut laufe, seien Industrie und Verbraucher eher zurückhaltend. Der Vorstandschef wies jedoch darauf hin, dass die zyklische Abfolge verschiedener Wachstumsphasen in der Branche nichts Ungewöhnliches sei und Infineon damit umgehen könne.
Trotz der aktuellen Marktschwäche hält Hanebeck die aktuellen großen Investitionen in Kulim (Malaysia) und Dresden (Sachsen) für richtig. Auch bei früheren Investitionen in das Werk in Villach (Österreich) habe es anfangs Zweifel gegeben, die sich jedoch als unbegründet herausstellten, als die Kunden die Produkte regelrecht aus der Hand gerissen hätten. Kulim werde seinen ersten Beitrag zum Umsatz erst im Jahr 2025 leisten können, Dresden im Jahr 2026. Bis dahin wird die aktuelle Marktschwäche laut Hanebeck bereits überwunden sein.
An der Börse wurden die Zahlen von Infineon positiv aufgenommen. Die Aktie des Unternehmens lag um die Mittagszeit weit im Plus und gehörte zu den größten Gewinnern im DAX.