Kunden von Kfz-Werkstätten und Autohäusern in Deutschland sollten sich aufgrund aktueller Gewerkschaftsaktivitäten auf Einschränkungen bei den angebotenen Serviceleistungen einstellen. Die IG Metall hat die Beschäftigten in dieser Branche zu bundesweiten Warnstreiks aufgerufen, mit dem Ziel, den Druck in den laufenden Tarifverhandlungen zu erhöhen und so als starke Verhandlungspartei aufzutreten. Besonders in größeren Betrieben könnte dies zu Verzögerungen bei Reparaturen sowie bei den vor Ostern häufig anstehenden Reifenwechseln führen.
Nadine Boguslawski, Tarif-Vorständin der IG Metall, hebt die derzeitigen Herausforderungen hervor, unter denen die Beschäftigten in den Kfz-Werkstätten arbeiten. Sie weist auf einen enormen Arbeitsdruck hin, dem die Mitarbeiter ausgesetzt sind, während ihre Leistungen nur unzureichend anerkannt würden. Dies habe bereits zu einer Abwanderung vieler Fachkräfte aus dem Sektor geführt, der insgesamt etwa 430.000 Beschäftigte umfasst.
Die Gewerkschaft fordert eine Gehaltserhöhung von 6,5 Prozent und erhebliche Verbesserungen bei der Gestaltung der Arbeitszeit, um die Arbeitsbedingungen nachhaltig zu verbessern. Darüber hinaus sollen Auszubildende, eine wichtige Gruppe für das zukünftige Wachstum der Branche, mit einem überproportionalen Gehaltsplus von 170 Euro monatlich gefördert werden.
Der geplante Tarifvertrag, von dem nach Angaben der IG Metall zirka 91.000 Angestellte unmittelbar profitieren würden, trifft bisher auf wenig Entgegenkommen seitens der Arbeitgeber. Diese haben bislang kein konkretes Angebot unterbreitet, was die Verhandlungen weiter erschwert. Die regionalen Verhandlungen werden dennoch fortgesetzt. Der nächste Verhandlungstermin ist für den 9. April in Niedersachsen angesetzt.