Die jüngsten Zahlen zur Industrieproduktion in der Eurozone hinterlassen ein ernüchterndes Bild. Im September fiel die Produktion überraschend um 2,0 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das Statistikamt Eurostat am Donnerstag bekanntgab. Experten hatten lediglich mit einem Rückgang von 1,4 Prozent gerechnet. Dieser Rückschlag folgt auf eine Revision der August-Daten, bei der der Anstieg von ursprünglich 1,8 Prozent auf 1,5 Prozent korrigiert wurde.
Besonders betroffen waren die Investitionsgüter- und Energiesektoren, während die Produktion von Gebrauchs- und Verbrauchsgütern zulegen konnte. Eine Stagnation war bei den Vorleistungsgütern zu verzeichnen. Auffällig dabei sind die verzerrenden Daten aus Irland, wo die Produktion um deutliche 10,7 Prozent zurückging. Eine Überprüfung der Methode zur Saisonbereinigung in Irland wird derzeit durchgeführt. Auch Deutschland meldet mit einem Rückgang von 2,7 Prozent deutliche Einbußen.
Im Jahresvergleich ergab sich ein Rückgang der Industrieproduktion in der Eurozone um 2,8 Prozent im September; hier hatten Analysten einen milderen Rückgang von 2,0 Prozent erwartet. Die Diskrepanz zu den Erwartungen zeigt die anhaltende Unsicherheit im industriellen Sektor und dessen ungleichmäßige Erholung.