08. Oktober, 2024

Wirtschaft

Industriedaten überraschen – Staatsanleihen dennoch unter Druck

Industriedaten überraschen – Staatsanleihen dennoch unter Druck

Die deutschen Staatsanleihen erlebten am Dienstag einen leichten Rückgang bei ihren Kursen. Der Euro-Bund-Future, das Barometer für das langfristige Zinsumfeld, verzeichnete am Nachmittag ein Minus von 0,11 Prozent und stand bei 133,44 Punkten. Im selben Atemzug wurden zehnjährige Bundesanleihen mit einer Rendite von 2,25 Prozent gehandelt.

Obwohl die gesamtwirtschaftlichen Nachrichten aus Deutschland besser ausfielen, blieben die großen Impulse für den Markt aus. Die Industrieproduktion erzielte im August einen bemerkenswerten Anstieg von 2,9 Prozent im Vergleich zum Vormonat, was die Prognosen der Volkswirte von nur 0,8 Prozent deutlich übertraf.

Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank, erklärt diesen unerwarteten Zuwachs hauptsächlich mit der Automobilindustrie, die durch eine ungewöhnlich geringe Anzahl an Werksferien im August ganze 19 Prozent mehr produzierte als im Juli. Dennoch gibt Krämer zu bedenken, dass mit einem Rückgang der Industrieproduktion in den kommenden Monaten zu rechnen sei. Die enttäuschenden Zahlen der Auftragseingänge vom Vortag unterstreichen diese Prognose.

Spannung erwartet der Markt vor allem mit Blick auf die bevorstehenden US-Verbraucherpreisdaten am Donnerstag. Vorherrschend ist die Vermutung, dass die US-Notenbank Federal Reserve die Leitzinsen lediglich um 0,25 Prozentpunkte senken wird. Die zuletzt gestiegenen Rohölpreise hatten die Zinssenkungserwartungen gebremst, könnten jedoch durch den merklichen Rückgang der Ölpreise am Dienstag Belastungen mindern.