26. April, 2025

Wirtschaft

Industrieaufträge im Januar: Nach Rekordhoch folgt Dämpfer

Industrieaufträge im Januar: Nach Rekordhoch folgt Dämpfer

Im Anschluss an das beeindruckende Wachstum im Dezember erlebte die deutsche Industrie zu Beginn des neuen Jahres einen herben Dämpfer. Die Auftragseingänge fielen im Januar um bemerkenswerte 11,3 Prozent – ein Rückgang, der deutlich auffällt, jedoch im Kontext des vorangegangenen Monats zu relativieren ist. Das Dezemberergebnis wurde sogar nachträglich von 8,9 auf fulminante 12 Prozent korrigiert. Dennoch, der Januarrückgang ist maßgeblich auf einen Normalisierungseffekt der außerordentlich hohen Großaufträge des Vormonats zurückzuführen, die zu Jahresbeginn wieder ein durchschnittliches Maß erreichten, wie aus den neuesten Berichten des Statistischen Bundesamtes hervorgeht.

Besser sieht es bei der Betrachtung längerfristiger Vergleichswerte aus: Im Verlauf der drei Monate bis Januar verzeichnete die Industrie einen Zuwachs von 2,3 Prozent an Auftragseingängen. Eine noch erfreulichere Zahl liefert der Zweimonatsvergleich mit einem Plus von 5,9 Prozent, wie das Bundeswirtschaftsministerium mitteilt. Trotz der gedämpften Jahresanfangszahlen bleibt eine vorsichtig positive Prognose stehen. Insbesondere Indikatoren wie der Ifo-Geschäftsklimaindex und der Einkaufsmanagerindex signalisieren eine mögliche Stabilisierung des industriellen Wachstums im ersten Quartal.

Gleichwohl lagen die Auftragseingänge aus dem In- wie Ausland im Januar deutlich niedriger als im Vormonat, um mehr als 11 Prozent. Die Abnahme der Aufträge war mit circa einem Viertel besonders im Euroraum spürbar. Während Vorleistungs- und Konsumgüter schon weniger Anfragen verzeichneten, zeigte sich der stärkste Rückgang bei den Investitionsgütern – eine unmittelbare Folge des Dezember-Hochs.

In einer Analyse bemerkt der Experte Jens-Oliver Niklasch von der Landesbank Baden-Württemberg: 'Unter Berücksichtigung des einmaligen Ausschlags im Dezember ist das Januarergebnis nicht wirklich enttäuschend.' Es reiche allerdings nicht aus, um den bisherigen Abwärtstrend zu durchbrechen. Die Konjunktur bleibt somit auf schwankendem Kurs.