Die deutsche Industrie tritt aufgrund der Ungewissheit über den zukünftigen politischen Kurs auf der Stelle. Peter Leibinger, Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), betonte, dass Unternehmen nicht ausreichend im Inland investieren. Die Firmen wünschen sich eindeutige politische Bekenntnisse für eine investitionsfreundlichere Politik, während die Bundestagswahl am 23. Februar bevorsteht.
Eine Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), durchgeführt im Auftrag des BDI, ergab, dass jedes vierte Unternehmen keine Investitionen mehr tätigte – weder, um bestehende Maschinen und Anlagen zu modernisieren, noch um diese zu ersetzen. Für die Zukunft plant ein Drittel der Unternehmen keine Investitionen ein. Die größte Herausforderung sei die Ungewissheit über politisch favorisierte Technologien, die es Unternehmen schwer mache, Millionenbeträge in neue Anlagen zu investieren.
Darüber hinaus leiden drei von fünf Unternehmen unter übermäßiger Bürokratie und fordern dringend Erleichterungen sowie schnellere Genehmigungsverfahren. Jedes zweite Industrieunternehmen verlangt wettbewerbsfähige Energie- und Stromkosten, um internationalen Vergleichsnachteilen entgegenzuwirken. Die Industrie benötige dringend eine verlässliche Entlastung, um die Kosten in den Griff zu bekommen.
Leibinger unterstrich, dass die Unternehmen Vertrauen in die politische Handlungsbereitschaft entwickeln müssen. Die Politik müsse den Ernst der Lage erkennen und entschlossen sowie zügig handeln, um die gefährliche Abwärtsspirale aus fehlenden Investitionen und Wachstumsschwäche zu durchbrechen. Mehr Planungssicherheit sei dabei unerlässlich.