Der jüngste Einkaufsmanagerindex des Institute for Supply Management (ISM) deutet auf eine behutsame Entwicklung der US-Industrie hin. Im Februar fiel der Index leicht um 0,6 Punkte auf 50,3 Zähler, blieb jedoch über der entscheidenden 50-Punkte-Marke, die Wachstum von Kontraktion trennt. Diese Entwicklung entsprach nicht ganz den Erwartungen der Volkswirte, die einen geringeren Rückgang auf 50,7 Punkte prognostiziert hatten.
Nach einem Anstieg des ISM-Index im Januar, dem ersten seit Oktober 2022, bestehen zwar keine zusätzlichen Anzeichen für verstärkte Wachstumshoffnungen. Dennoch schließt der Index weiterhin eine wirtschaftliche Kontraktion aus, womit die US-Industrie auf einem soliden, wenn auch minimalen Wachstumspfad bleibt.
Ralf Umlauf, Volkswirt der Landesbank Hessen-Thüringen, merkt an, dass die US-Notenbank aufgrund dieser Datenlage keinen zusätzlichen Druck für schnelle geldpolitische Lockerungen spüren dürfte. Vielmehr rückt die Beobachtung der Preisentwicklung verstärkt in den Fokus, da die Risiken zuletzt eher auf der Oberseite lagen.
Besonders erwähnenswert sind die Rückgänge in den Subindizes für neue Aufträge und Beschäftigung, die nun unterhalb der 50-Punkte-Grenze notieren. Im Gegensatz dazu stiegen die bezahlten Preise merklich an und erreichten den höchsten Stand seit Juni 2022. Für weitere Einsichten werden die Marktteilnehmer mit Spannung den Indikator für den Dienstleistungssektor am Mittwoch abwarten.