18. Dezember, 2024

Politik

Indonesiens Zentralbank im Fokus: Korruptionsermittlungen überschatten Zinsentscheidung

Indonesiens Zentralbank im Fokus: Korruptionsermittlungen überschatten Zinsentscheidung

Die Vorbereitungen für die letzte Zinsentscheidung des Jahres bei der indonesischen Zentralbank werden von Untersuchungen seitens der Korruptionsbehörde des Landes überschattet. Die KPK, Indonesiens Anti-Korruptionsbehörde, hat das Büro von Gouverneur Perry Warjiyo sowie mehrere weitere Räumlichkeiten der Bank in Jakarta durchsucht. Dies geschah im Rahmen einer anhaltenden Untersuchung zur vermeintlichen Fehlverwendung von Geldern aus Corporate Social Responsibility (CSR)-Projekten. Bei der Razzia wurden diverse Dokumente und elektronische Beweismittel sichergestellt, so Rudy Setiawan, Direktor der KPK für Strafverfolgung. Die Untersuchung, die Warjiyo und andere bei der anstehenden Pressekonferenz der Zentralbank in den Mittelpunkt rücken könnte, soll um 14 Uhr Ortszeit erfolgen, unmittelbar gefolgt von der Zinsentscheidung. Die Zentralbank bleibt laut Sprecher Ramdan Denny Prakoso kooperativ und unterstützt die Ermittlungen der KPK. Dennoch hat die Rupiah bisher um 0,3% an Wert gegen den US-Dollar verloren, was auf negative Marktsentiment infolge der Razzia zurückzuführen ist. Laut MUFG-Analyst Lloyd Chan führt der Vorfall zu einem geschätzten Risikoaufschlag von 1-1,5% auf die Währung. Obwohl sich die Details der Untersuchung noch im Dunkeln befinden, bleibt die Auswirkung auf Gouverneur Warjiyo unklar. Präsident Prabowo Subianto lobte Warjiyo kürzlich für seinen Beitrag zur finanziellen Stabilität des Landes, wobei er dessen Rolle mit jener hochrangiger Militärstrategen verglich. Im vergangenen Jahr trat Warjiyo seine zweite fünfjährige Amtszeit an, nachdem er Indonesien durch die Herausforderungen der Pandemie zu einem beachtlichen Wachstum verholfen hatte.