Die Marinen Indonesiens und Russlands haben am Montag im Javasee ihre ersten gemeinsamen Militärübungen begonnen. Diese Initiative wird von Experten als Zeichen dafür gewertet, dass das südostasiatische Land bereit ist, internationale Freundschaften mit unterschiedlichen Staaten zu pflegen. Präsident Prabowo Subianto, Indonesiens neu eingeweihtes Staatsoberhaupt, hatte jüngst versprochen, die Verteidigungsbeziehungen zu Russland zu intensivieren, um im Rahmen einer lange bestehenden außenpolitischen Non-Alignment-Strategie weltweit Verbindungen zu stärken. Die Übungen finden vom 4. bis 8. November im Javasee nahe der Stadt Surabaya, östlich von Jakarta, statt. Die Ankunft von vier russischen Kriegsschiffen markierte den Beginn dieser Kooperation, wie der Sprecher der indonesischen Marine, I Made Wira Hady Arsanta Wardhana, mitteilte. Er bezeichnete die Manöver als Ergebnis einer konstant guten internationalen Partnerschaft zwischen den Marinen der beiden Länder und wies darauf hin, dass es um den Austausch von Wissen gehe. Sergey Tolchenov, Russlands Botschafter in Indonesien, erklärte kürzlich in einem Interview, dass es sich hierbei um die "ersten großangelegten maritimen Übungen" zwischen Russland und Indonesien handele. Fachleute prognostizieren, dass Indonesien durch solche Initiativen seinen Ruf als offener Partner für internationale Kooperationen festigen möchte. Yohanes Sulaiman, Professor für internationale Beziehungen, meinte, dies könne ein Versuch Indonesiens sein, seine Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit allen Ländern zu demonstrieren. Prabowo selbst hatte Russland im Sommer als "großen Freund" bezeichnet. Indonesien führt auch mit anderen Nationen Militärübungen durch, darunter die seit 2006 bestehenden jährlichen "Super Garuda Shield"-Manöver mit den USA, die 2024 mit über 4.500 Teilnehmern durchgeführt wurden.