Indonesiens Präsident Prabowo Subianto sorgt für Aufsehen: In den nächsten 15 Jahren sollen alle Kohle- und fossilen Brennstoffkraftwerke in Indonesien eingestellt werden. An ihrer Stelle plant die Regierung, über 75 Gigawatt an erneuerbarer Energiekapazität aufzubauen. Diese ambitionierten Pläne enthüllte Subianto auf dem jüngsten G20-Gipfel in Brasilien.
Besonders im Fokus steht die Nutzung der reichhaltigen geothermischen Ressourcen des Landes. Indonesien, derzeit noch einer der größten Produzenten und Verbraucher von kohlenstoffintensivem Kohlestrom, hat sich das Ziel gesetzt, bis 2050 netto null Emissionen zu erreichen. Dies wäre ein Jahrzehnt vor dem ursprünglich angepeilten Datum von 2060. Trotz der positiven Reaktionen von Experten und Umweltschützern bleibt Skepsis über die tatsächliche Umsetzung bestehen.
Indonesiens Energieproduktion stützt sich derzeit stark auf fossile Brennstoffe. Mehr als 250 Kohlestromkraftwerke sind in Betrieb, während gleichzeitig der Bau neuer Anlagen fortgesetzt wird, insbesondere in Industrieparks, die wichtige Rohstoffe wie Nickel, Kobalt und Aluminium verarbeiten. Die International Energy Agency berichtet, dass Indonesien 2022 über 650 Millionen Tonnen Kohlendioxid ausgestoßen hat – der weltweit siebthöchste Wert. Angesichts eines erwarteten dreifachen Anstiegs des Energieverbrauchs bis 2050 ist rasches Handeln erforderlich.
Damit diese Pläne Realität werden, fordert Bhima Yudhistira vom Center of Economic and Law Studies, dass ernsthafte Maßnahmen zur Stilllegung bestehender Kohlekraftwerke und das Verbot neuer Genehmigungen schnell und klar umgesetzt werden. Nur so können Investoren und Partner überzeugt werden. Die größten Herausforderungen liegen in der tatsächlichen Umsetzung vor Ort, ähnlich wie bei vorherigen Initiativen zur Energiewende.