Indonesien intensiviert Kontrollen für Halal-Kennzeichnung

Indonesische Behörden planen, ab Freitag Supermarktregale zu inspizieren, um sicherzustellen, dass Lebensmittel gesetzeskonform als halal gekennzeichnet sind. Die weltweit größte muslimische Nation hat bereits 2014 das Gesetz eingeführt, das die Kennzeichnungspflicht für Restaurants und Lebensmittelprodukte vorschreibt. Ziel der Regelung ist es, sicherzustellen, dass Artikel nach islamischem Recht konsumierbar sind. Trotz einer weitreichenden Einhaltung von internationalen Lebensmittelherstellern und einheimischen Unternehmen, benötigen einige Importeure und Restaurants mehr Zeit, um die Vorgaben umzusetzen. Lydia Ruddy, Geschäftsführerin der American Chamber of Commerce, betonte die Herausforderungen komplexer Lieferketten und mangelnder klarer Richtlinien, die potenziell zu Handelsstörungen und höheren Kosten führen könnten. Als Lösung schlägt sie vor, mehr ausländische Zertifizierer einzusetzen, um die Inspektion von Produkten und Rohstoffen im Ausland zu beschleunigen. Das Gesetz verpflichtet nicht-zertifizierte Produkte oder Restaurants anzugeben, dass sie nicht dem islamischen Recht entsprechen, was sich negativ auf den Verkauf auswirken könnte. Die BPJPH, Indonesiens Halal-zertifizierende Behörde, hat eine zweijährige Ausnahmeregelung für bestimmte Rohstoffe und Produkte kleiner Unternehmen beantragt. Es bleibt jedoch unklar, ob diese rechtzeitig genehmigt wird, da der Präsidentenwechsel bevorsteht. Obwohl die meisten Mitglieder des indonesischen Verbands für Lebensmittel- und Getränkeindustrie das Gesetz befolgen, stehen insbesondere Restaurants und Hotels vor Herausforderungen, da die Überprüfung ihrer Menüs Zeit benötigt. Konservative Auslegungen des Islam haben in den letzten Jahren in Indonesien zugenommen und bedeutende wirtschaftliche Veränderungen mit sich gebracht.