Der spanische Modegigant Inditex, Eigentümer der bekannten Marke Zara, zeigt im aktuellen Konsumklima ein nachlassendes Wachstumstempo. Zwischen Anfang Februar und dem 10. März verzeichnete der Konzern lediglich einen Umsatzanstieg von vier Prozent in Lokalwährungen. Dabei wurde der Einfluss des zusätzlichen Schaltjahrestages von 2024 bereits berücksichtigt. Diese Zahlen enttäuschen, da allgemein ein höherer Zuwachs erwartet worden war, woraufhin die Inditex-Aktien unter Druck gerieten.
Die Analystin Georgina Johanan von JPMorgan kommentierte den Jahresstart des Unternehmens als enttäuschend und betonte, dass ihre Prognosen bei einem Umsatzplus von acht Prozent lagen. Trotz zurückhaltender Prognosen von US-Modekonkurrenten und schwacher Wirtschaftsdaten aus Großbritannien und Deutschland, scheinen viele Investoren einen ähnlich hohen Anstieg erwartet zu haben. Positiv zu vermerken ist allerdings, dass in der letzten Woche des Berichtszeitraums ein leicht höheres Wachstum von sieben Prozent erzielt wurde, das jedoch weiterhin hinter den Erwartungen zurückblieb.
Im vorangegangenen Geschäftsjahr 2024/25 erzielte Inditex noch ein konstantes Umsatzwachstum von 10,5 Prozent auf 38,6 Milliarden Euro. Die Spanier übertrafen mit einem elfprozentigen Anstieg des Gewinns vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 7,55 Milliarden Euro die Markterwartungen. Mit einem auf die Aktionäre entfallenden Nettogewinnanstieg von neun Prozent auf knapp 5,9 Milliarden Euro zeigte das Unternehmen dennoch beeindruckende Ergebnisse.
Trotz seiner führenden Position spürt Inditex, wie auch seine Konkurrenten H&M und Fast Retailing, den Gegenwind durch eine zurückhaltendere Verbrauchernachfrage. Der Aktienkurs von Inditex fiel am Mittwoch um acht Prozent auf 44,75 Euro und markierte damit das Schlusslicht im EuroStoxx 50. Der Kursrückgang reduziert den Börsenwert des Unternehmens zwar auf gut 139 Milliarden Euro, doch bleibt Inditex im Elitefeld der Top 10 des EuroStoxx 50.
Dieser Rückgang spiegelt sich auch im Vermögensstand des Firmengründers Amancio Ortega wider, der etwa 60 Prozent des Konzerns hält. Ortega weist laut Bloomberg ein Nettovermögen von circa 105 Milliarden US-Dollar auf und zählt damit zu den 14 reichsten Personen weltweit. Trotz des jüngsten Rücksetzers wird er alleine durch die Dividende von 1,68 Euro pro Aktie in diesem Jahr rund 3,1 Milliarden Euro einstreichen.