Dem indischen Rupie geht aktuell der Atem aus: Am Dienstag erreicht die Währung mit einem neuen Tiefstand von 84.7425 gegenüber dem US-Dollar ein besorgniserregendes Niveau. Diese Entwicklung wird maßgeblich durch den erstarkenden US-Dollar und zunehmende Sorgen um die abschwächende indische Wirtschaft angetrieben. Ganz Asien scheint im Bann dieser Bewegung zu stehen, denn auch der chinesische Yuan schwächt sich spürbar ab.
Für das Ausbleiben von Widerständen beim Fall der Rupie gibt es zwei mögliche Erklärungen, meint ein Devisenhändler. Entweder greift die Indische Zentralbank nur verhalten ein oder der Druck auf die Währung ist einfach zu groß. In beiden Fällen sendet dies ein beunruhigendes Signal für die Zukunft des Rupie-Wechselkurses.
Erst jüngst fiel die Rupie um 0,25 Prozent – der markanteste Rückgang seit sechs Monaten. Überraschend erscheint dies vor allem im Lichte der regelmäßigen Interventionen der Zentralbank zur Stabilisierung der Währung. Gleichzeitig deutet die weiterhin schwache Wachstumsrate des indischen Bruttoinlandsprodukts auf trübselige Aussichten für potenzielle Investoren hin.
Dhiraj Nim, Devisenstratege und Ökonom bei ANZ, prognostiziert eine anhaltende Schwächung der indischen Währung. Die "drüftige makroökonomische Konstellation" und der anhaltende Rückgang der indischen Devisenreserven sprechen für einen unausweichlich schwierigen Pfad für den Rupie. Inzwischen sind die Devisenreserven auf den niedrigsten Stand seit fünf Monaten gesunken.