Die indische Rupie hat diesen Monat mit einem Kurs von über 84 Rupien pro US-Dollar ein neues Rekordtief erreicht. Geopolitische Spannungen und steigende Ölpreise belasten die Währung zusätzlich, während Kapitalströme aus indischen Aktien abfließen, um von einer Erholung in China zu profitieren.
Gemäß Prognosen von Barclays könnten hohe Goldpreise, ein starker Dollar und gestiegene Risikoaversion dazu führen, dass die Zentralbank die Rupie weiter fallen lässt. Konkret rechnet Barclays mit einem Kurs von 84,40 Rupien pro US-Dollar. QuantEco Research peilt einen Kurs von 84,50 an, während die Kotak Mahindra Bank Ltd. eine Abwertung auf 84,25 erwartet.
Die Chefökonomin von Kotak, Upasna Bhardwaj, betonte, dass geopolitische Risiken und die langsamere geldpolitische Lockerung in den USA die Rupie belasten könnten. Dies spiegelt sich in den Kapitalabflüssen wider, die sich diesen Monat auf 9,1 Milliarden US-Dollar summierten. Selbst Indiens indexfähige Anleihen, die seit Juni durch ihre Aufnahme in globale Anleiheindizes ermutigende Zuflüsse verzeichneten, berichten von Abflüssen.
Obwohl sich die Reserve Bank of India bemüht hat, das Währungspaar bei 84 zu stützen, lässt der Spielraum aufgrund der fast 700 Milliarden US-Dollar umfassenden Devisenreserven eine scharfe Abwertung wenig wahrscheinlich erscheinen. Laut Gouverneur Shaktikanta Das verfolgt die Zentralbank keine starre Wechselkurspolitik, sondern nutzt Chancen zum Dollaraufkauf.
Die bevorstehenden US-Wahlen und eventuell verlangsamte Schuldströme könnten den Druck auf die Rupie erhöhen. Elara Securities hat infolgedessen seine Prognose für die Rupie für das Jahr 2025 von zuvor 82,8 auf 83,5 angepasst und warnt vor weiteren Abwärtsrisiken.