Die indische Rupie erreichte am Donnerstag ihren historischen Tiefstand, beeinträchtigt durch Kapitalabflüsse aus dem Inland sowie Erwartungen, dass Donald Trumps Sieg in den US-Präsidentschaftswahlen den US-Dollar weiter stärken könnte. Im Verlauf des Handels sank die Rupie auf ein Allzeittief von 84,3775, bevor sie bei 84,3725 schloss und damit 0,1 % unter dem Mittwochsschlusskurs von 84,28 lag, ihrem bisherigen Rekordtief.
Während die meisten asiatischen Währungen am Donnerstag zulegten und der Dollar-Index um 0,2 % auf 104,9 fiel, blieb der Anstieg der Rupie aufgrund der starken Dollarnachfrage durch ausländische Banken aus. Diese Nachfrage geht wahrscheinlich auf Aufträge verwahrter Kunden zurück, so Händler.
Der internationale Kapitalabzug setzt die Rupie weiter unter Druck, was durch Äußerungen eines Devisenhändlers einer großen ausländischen Bank bestätigt wurde. Die Benchmark-Aktienindizes Indiens, BSE Sensex und Nifty 50, schlossen jeweils mit über 1 % im Minus. Im November zogen ausländische Investoren bereits mehr als 1,5 Milliarden US-Dollar aus indischen Aktien ab, nach 11 Milliarden US-Dollar im Vormonat.
Zwar waren staatliche Banken "mäßig präsent", um Angebote im USD/INR umzusetzen, wodurch der Rückgang der Währung begrenzt werden konnte, doch die Reserve Bank of India (RBI) greift routinemäßig über staatliche Banken ein, um scharfe Rückgänge der Rupie zu verhindern. Dies trägt zu ihrer im Vergleich zu regionalen Währungspartnern geringeren impliziten Volatilität bei.
Aktuell richtet sich das Augenmerk auf die erwarteten politischen Entscheidungen der US-Notenbank nach Mitternacht IST. Allgemein wird erwartet, dass die Fed die Zinssätze um 25 Basispunkte senken wird, wobei Investoren auch auf die Erklärungen von Vorsitzendem Jerome Powell achten, die Hinweise auf den künftigen politischen Kurs geben könnten.