28. Dezember, 2024

Wirtschaft

Indische Rupie im Sturzflug: Ökonomische Herausforderungen zwingen zur Neubewertung

Indische Rupie im Sturzflug: Ökonomische Herausforderungen zwingen zur Neubewertung

Die indische Währung, die Rupie, geriet jüngst unter erheblichen Abwertungsdruck und verzeichnete den stärksten Einbruch seit fast zwei Jahren. Am vergangenen Freitag sackte ihr Wert um 0,6% auf einen Rekordtiefststand von 85,7437 Rupien pro US-Dollar ab. Diese Entwicklung spiegelt die Nervosität der Märkte angesichts des anhaltenden Handelsbilanzdefizits und eines verminderten Wirtschaftswachstums wider, während der global erstarkende Dollar zusätzlichen Druck auf die Währungen der Schwellenländer ausübt.

Besonders bemerkenswert ist hierbei, dass die indische Rupie als eine der am wenigsten volatilen Währungen weltweit gilt. Dennoch setzt sich der Abwärtstrend fort, was die Aufmerksamkeit der Händler auf die Reaktionen des neuen Gouverneurs der indischen Zentralbank lenkt. Seine Haltung gegenüber Devisenmarktinterventionen könnte größere Schwankungen der Währung zulassen, was in der aktuellen Marktlandschaft nicht unbeachtet bleibt.

Experten wie Anindya Banerjee, Währungsstratege bei Kotak Securities, sehen hierin eine strategisch vernünftige Haltung der Reserve Bank of India. Vor dem Hintergrund eines globalen Trends hin zu einem starken Dollar erscheint es wenig sinnvoll, die Rupie unnötig zu stützen. Der Jahresendbedarf an Dollar seitens der Importeure, Ölgesellschaften und ausländischen Investoren trägt zu einer unausgewogenen Marktentwicklung bei.

Mit Sanjay Malhotra besetzt seit Kurzem ein neuer Gouverneur die Spitze der Zentralbank, der eine geldpolitische Strategie geerbt hat, die bisher die Volatilität der Währung stark begrenzt hat. Obwohl Malhotra selbst bislang keine Kommentare zur Rupie geäußert hat, ist bekannt, dass die Zentralbank auch in der Vergangenheit keine bestimmte Wechselkursmarke anvisiert.