Mit einem interessanten Blick in die Zukunft sorgte der neue Gouverneur der Reserve Bank of India, Sanjay Malhotra, kürzlich für Aufsehen. In seinen ersten öffentlichen Äußerungen seit seinem Amtsantritt zeichnete Malhotra ein vielversprechendes Bild für die indische Wirtschaft im kommenden Jahr. In dem Vorwort des halbjährlich erscheinenden Finanzstabilitätsberichts äußerte Malhotra seine Zuversicht, dass die Konjunktur nach einer Phase der Verlangsamung im ersten Halbjahr 2024-2025 wieder an Fahrt gewinnen wird.
Ausgelassen betonte er, wie sowohl das Vertrauen der Verbraucher als auch der Unternehmen auf einem hohen Niveau bleiben und eine positive Investitionslandschaft prognostizieren, da die Unternehmen mit soliden Bilanzen und hoher Rentabilität ins Jahr 2025 starten. Trotz dieser positiven Prognosen wurde Malhotra erst kürzlich überraschend als Spitzenkandidat ernannt – nur zwei Tage vor Beginn seiner dreijährigen Amtszeit.
Ohne sich zu konkreten geldpolitischen Maßnahmen zu äußern, stellte Malhotra klar, dass Stabilität und Wachstum im Fokus seiner Strategie stehen. Unter seinem Vorgänger Shaktikanta Das verharrte der Leitzins fast zwei Jahre auf unverändertem Niveau, was nun Spekulationen über bevorstehende Zinssenkungen schürt.
In Anbetracht des schwächsten Wachstums der letzten zwei Jahre im vergangenen Quartal, haben Analysten und die RBI selbst ihre Wachstumsprognosen für das aktuelle Geschäftsjahr auf etwa 6,5% gesenkt. Ein Rückgang im Vergleich zu den über 8% des Vorjahres. Dennoch zeigt der jüngste Finanzstabilitätsbericht optimistische Prognosen für eine Erholung in den kommenden Quartalen, unterstützt durch steigende inländische Treiber, öffentlichen Konsum und Investitionen.
Global betrachtet äußerte Malhotra, dass die Aussichten auf Grund einer nachlassenden Inflation vielversprechender sind. Dennoch könnte der mittelfristige Ausblick durch geopolitische Spannungen und andere globale Herausforderungen getrübt werden. Die einheimische Finanzstabilität möchte Malhotra mit robusten Gewinnen, niedrigen Ausfallraten und starken Kapitalpuffern aufrechterhalten, um einen höheren Wachstumspfad für die indische Wirtschaft zu unterstützen.