Ein kürzlich veröffentlichter Bericht zeigt, dass Indiens Importe von Fertigstahl in den Monaten April bis Oktober auf das höchste Niveau seit sieben Jahren gestiegen sind und nun bei 5,7 Millionen Tonnen liegen. Diese Entwicklung kommt zu einem Zeitpunkt, da Indien, der weltweit zweitgrößte Produzent von Rohstahl, zu einem Nettoimporteur avanciert ist—ausgehend vom Finanzjahr 2023/24.
China führt dabei die Liste der Exporteure von Fertigstahl nach Indien an, und es wird erwartet, dass sich dieser Trend für den Zeitraum April bis Oktober fortsetzt. Genaue Zahlen werden noch im Laufe des Monats erwartet. Indien reagiert auf den Importanstieg mit dem Vorschlag des Einsatzes von Schutzmaßnahmen oder temporären Zöllen, um dem entgegenzuwirken, wie ein Regierungsbeamter letzten Monat verlauten ließ.
Trotz der Importe bleibt die Nachfrage nach Stahl in Indien dank der florierenden Infrastruktur- und Automobilbranche hoch, wenngleich sich der Konsum in den Bereichen USA und Europa abgeschwächt hat. Die Inlandsnachfrage nach Fertigstahl erreichte mit 85,7 Millionen Tonnen im selben Zeitraum ebenfalls ein Rekordniveau.
Auf der Exportseite hingegen musste Indien einen siebenjährigen Tiefstand verbuchen: Die Ausfuhren von Fertigstahl sanken auf 2,8 Millionen Tonnen. Die heimische Produktion hingegen stieg an; die Produktion von Fertigstahl stieg um 4,4 % auf 82,7 Millionen Tonnen an, während die Rohstahlproduktion mit 84,9 Millionen Tonnen einen Anstieg von 3 % verzeichnete.